Fehlende Integration von Migranten ist "gefährlich"

Akt der Geschwisterlichkeit

Franziskus hat vor einer fehlenden Integration von Migranten gewarnt. Dies sei "gefährlich" für die Migranten selbst und alle anderen, so der Papst bei einem Treffen mit Vertretern des Global Solidarity Fund am Mittwoch im Vatikan.

Papst Franziskus besucht ein Flüchtlingslager (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus besucht ein Flüchtlingslager (Archiv) / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Um Migranten zu verstehen, müsse man sich selbst betrachten, denn die meisten seien Kinder oder Enkel von Zugewanderten. Er selbst sei "Sohn von Migranten".

Papstappell an Europa

Ein US-Amerikaner habe ihm einmal gesagt: "Nein, wir sind keine Migranten, wir sind bereits hier verwurzelt!" Diesem, so der Papst, habe er geantwortet: "Vergiss die Geschicht nicht! Ihr seid ein Volk irischer und italienischer Migranten. Die Iren haben den Whiskey gebracht, die Italiener die Mafia." Auch Europa sei von Migranten geschaffen worden und brauche diese besonders heute, im "demografischen Winter, in dem es keine Kinder gibt". Franziskus rief die Europäer dazu auf, "diese guten Menschen kommen zu lassen" und sie zu integrieren. Das sei kein Akt von Wohltätigkeit, sondern Geschwisterlichkeit, so der Papst.

Der katholisch inspirierte Globale Solidaritätsfonds (GSF) vernetzt Vertreter aus Religion, Entwicklungspolitik und weiteren Bereichen der Gesellschaft. Damit möchte das internationale Bündnis nach eigenen Angaben besonders benachteiligte Menschen unterstützen und eine "ganzheitliche, inklusive und nachhaltige menschliche Entwicklung für alle vorantreiben".

Quelle:
KNA
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