Experte plädiert für Weihnachtspredigten mit Blick auf Probleme

Predigten als eine Art Anwaltschaft

An Weihnachten sind die Kirchen meist noch gut gefüllt. Das stellt besondere Anforderungen an die Predigt. Ein Predigtwissenschaftler fordert deshalb, dass Weihnachtspredigten gesellschaftliche Themen aufgreifen.

Symbolbild Kirche / © MIA Studio (shutterstock)

Weihnachtspredigten sollten nach den Worten des Predigt-Wissenschaftlers Wolfgang Beck unbedingt gesellschaftliche Themen aufgreifen. "Eine Predigt, die das vermeiden will, halte ich für problematisch - weil sie die Themen ausblendet, die die Menschen beschäftigen. Das wäre letztlich das Gegenteil dessen, wofür das Weihnachtsereignis steht", sagte der Priester am Montag dem Internetportal katholisch.de. Predigten könnten etwa eine Art Anwaltschaft für politische Themen übernehmen die leicht übersehen werden.

Eine besondere Herausforderung für Predigerinnen und Prediger sei es, dass an Weihnachten auch viele Menschen in die Kirche gehen, die ansonsten nur selten Gottesdienste besuchten. Diese brächten eine besondere Erwartungshaltung mit, so der Professor für Pastoraltheologie und Homiletik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. "Das betrifft auch die Predigt. Eine Predigt, die sich ausschließlich in binnentheologischen oder binnenbiblischen Sphären bewegt, wird diesen Erwartungen eher nicht gerecht." 

Es sei deshalb wichtig, gesellschaftliche und kulturelle Bezüge herzustellen, betonte Beck. "Damit wird erkennbar, dass der christliche Glaube konkrete Bezüge zum eigenen Leben und dem gesellschaftlichen Miteinander hat."

Quelle:
KNA