Evangelischer Ukrainischer Bischof in Sorge um sein Land

Brauchen eine handlungsfähige Armee

Als schwierig, aber im Landesinneren stabil, hat der evangelische ukrainische Bischof Pavlo Shvartz die Lage in seinem Land bezeichnet. Die Sorge vor einem russischen Angriff sei groß, aber es herrsche keine Panik in der Bevölkerung.

Ukraine-Konflikt / © Vadim Ghirda/AP (dpa)
Ukraine-Konflikt / © Vadim Ghirda/AP ( dpa )

Das berichtete Shvartz in einem Gespräch mit dem bayerischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Darüber informierte am Freitag das bayerische Landeskirchenamt. Shvartz ist Bischof der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine mit den Angaben zufolge rund 2.000 Mitgliedern in 31 Gemeinden.

Armee zur Verteidigung

Die diplomatische und finanzielle Unterstützung der Ukraine durch die EU sei wichtig, so Shvartz. Sein Land benötige auch eine handlungsfähige Armee zur Verteidigung. "Wenn die Ukraine diese Auseinandersetzung verliert, sind als nächstes die baltischen Staaten an der Reihe und dann Polen."

Bedford-Strohm warnt vor Eskalation

Bedford-Strohm sagte, er könne angesichts der Erfahrungen in der Ostukraine und auf der Krim die Notwendigkeit des Schutzes durch Waffen nachvollziehen. Zugleich müsse eine Eskalation verhindert werden. Die Erfahrung zeige, dass der Einsatz von Waffen die Situation fast immer verschlimmere. Shvartz sagte, in einigen Gemeinden würden derzeit Vorräte an Nahrungsmitteln und Medikamenten angelegt, um für eine Invasion vorbereitet zu sein.

Papst bekräftigt seine Bitte um Frieden in der Ukraine

Papst Franziskus hat seine Bitte um Frieden in der Ukraine bekräftigt. "Krieg ist ein Wahnsinn, ein Unsinn", mahnte der 85-Jährige am Mittwoch bei der Generalaudienz im Vatikan. Zugleich bedankte er sich bei allen, die am weltweiten Friedensgebet für die Ukraine Ende Januar teilgenommen hatten.

Franziskus hat bereits mehrfach seine Sorge über die Lage in der Region zum Ausdruck gebracht. Das Volk habe in der Geschichte, etwa im Zweiten Weltkrieg, bereits viel Leid erleben müssen. Die Ukraine habe Frieden verdient, so Franziskus.

Papst Franziskus erscheint am 09.02.2022 zur Generalaudienz / © Gregorio Borgia (dpa)
Papst Franziskus erscheint am 09.02.2022 zur Generalaudienz / © Gregorio Borgia ( dpa )
Quelle:
KNA
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