Europäische Rabbiner honorieren unermüdliches Engagement des Papstes

"Für den guten Willen in der Welt"

Orthodoxe europäische Rabbiner trauern um Papst Franziskus. Der Papst habe sich um die Stärkung der katholisch-jüdischen Beziehungen bemüht. Präsident Goldschmidt erinnere sich gerne an seine Begegnungen mit dem Papst.

Papst Franziskus empfängt Pinchas Goldschmidt, Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, am 24. Oktober 2022 zu einer Audienz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus empfängt Pinchas Goldschmidt, Oberrabbiner von Moskau und Präsident der Europäischen Rabbinerkonferenz, am 24. Oktober 2022 zu einer Audienz im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Europäische Rabbiner haben den gestorbenen Papst Franziskus für ein unermüdliches Engagement "für den Frieden und den guten Willen in der Welt" gewürdigt. 

Der Präsident der orthodox geprägten Konferenz Europäischer Rabbiner (CER), Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt, übermittelte am Montag dem Heiligen Stuhl die tiefe Trauer der CER. Der Papst war laut Vatikan am Morgen des Ostermontag im Alter von 88 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung gestorben. 

Stärkung der katholisch-jüdischen Beziehungen

Goldschmidt sagte, er erinnere sich gerne an seine vielen Begegnungen mit dem Papst und dessen Bemühungen um die Stärkung der katholisch-jüdischen Beziehungen. Dazu gehöre auch ein Treffen zur Vatikan-Erklärung "Nostra aetate" über das Verhältnis der Kirche zum Judentum. Diese habe den interreligiösen Dialog tiefgreifend verändert. In diesem Jahr wird der 60. Jahrestag der Erklärung begangen. 

Die CER vertritt als Europäisches Rabbinat nach eigenen Angaben rund 1.000 Mitglieder und 800 aktive Rabbiner sowie damit die größten jüdischen Gemeinden Europas. Der Hauptsitz ist in München.

Konferenz der Europäischen Rabbiner (CER)

Die Konferenz der europäischen Rabbiner (CER) ist die primäre orthodoxe rabbinische Allianz in Europa. Es vereint mehr als 700 religiöse Führer der Mainstream-Synagogengemeinschaften in Europa. Es wurde 1956 auf Initiative des britischen Oberrabans Sir Israel Brodie gegründet, um die besiegten jüdischen Gemeinden auf dem europäischen Festland wiederzubeleben. Brodie wurde von dem Oberrabbiner von Frankreich, Jacob Kaplan, dem Oberrabbiner von Amsterdam, Aharon Schuster und dem britischen sephardischen spirituellen Führer Hacham Gaon unterstützt.

Rabbiner in einer Jüdischen Synagoge / © Axel Heimken (dpa)
Rabbiner in einer Jüdischen Synagoge / © Axel Heimken ( dpa )


 

Quelle:
KNA