EU verbietet Neonikotinoide

Großer Schritt gegen das Bienensterben

Drei Insektizide, die für Bienen schädlich sind, werden in der EU weitgehend verboten. Vertreter der Mitgliedstaaten einigten sich am Freitag darauf, dass die sogenannten Neonikotinoide künftig nur noch in Gewächshäusern eingesetzt werden dürfen.

Biene auf Blüte  / © Mohssen Assanimoghaddam (dpa)
Biene auf Blüte / © Mohssen Assanimoghaddam ( dpa )

Das teilte die EU-Kommission mit. Das Verbot der Substanzen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam soll bis Jahresende in Kraft treten. Der zuständige EU-Kommissar Vytenis Andriukaitis begrüßte, dass die EU-Regierungen dem Vorschlag der Kommission gefolgt waren. Die Kommission hatte ihren Vorschlag ihrerseits auf eine Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) gegründet.

Diese hatte festgestellt, dass die drei Substanzen ein Risiko sowohl für gezüchtete Honigbienen wie auch für Wildbienen darstellen. Die Gesundheit der Bienen sei von "überragender Bedeutung", weil sie die natürliche Vielfalt, die Lebensmittelerzeugung und die Umwelt betreffe, erklärte Andriukaitis.

"Entscheidende Rolle im Ökosystem"

Lob kam von verschiedenen Seiten. "Die Biene leistet in unserem Ökosystem eine entscheidende Rolle durch die Bestäubung der Pflanzen und wir müssen alles in unserer Macht stehende dafür tun das Bienensterben zu verhindern", erklärte der CDU-Europaabgeordnete Peter Liese. Der Grünen-Parlamentarier Martin Häusling sprach von einem großer Schritt gegen das Bienensterben. Deutschland müsse sich nun für ein "EU-weites Komplettverbot" einsetzen, forderte Häusling.

Bei der Mehrheitsentscheidung am Freitag hatte Deutschland für das Freilandverbot gestimmt. Auch Greenpeace begrüßte das Votum und forderte zugleich weitere Schritte. Die EU müsse sicherstellen, dass die drei Neonikotinoide nicht durch andere schädliche Substanzen ersetzt würden. Andere Pflanzengifte, darunter weitere Neonikotinoide, seien "genauso gefährlich für Bienen und die Lebensmittelherstellung", urteilten die Umweltschützer.


Quelle:
epd