Ethikrats-Mitglied Bormann für gestaffelte Impfpflicht

Größerer Nutzen für Ältere und Kranke

Der Moraltheologe Franz-Josef Bormann spricht sich für eine altersbezogene Impflicht aus. Eine solche Maßnahme lasse sich ethisch leichter begründen als eine allgemeine Impfpflicht. Besonders gefährdete Gruppen würden so geschützt.

Symbolbild: Eine junge Frau geht mit einer älteren Dame spazieren.  / © Rido (shutterstock)
Symbolbild: Eine junge Frau geht mit einer älteren Dame spazieren. / © Rido ( shutterstock )

"Eine nach Risiko gestaffelte Impfpflicht - also zum Beispiel eine Impfpflicht ab 50 Jahren - wäre unter bestimmten Bedingungen auch für Deutschland eine gute Möglichkeit, um die Impflücke in dieser Gruppe zu schließen", sagte Bormann der "Rheinischen Post".

Die Maßnahme zielt auf die Gruppe von Menschen, die individuell den größten Nutzen von einer Impfung hat.

Frage nach Verhältnismäßigkeit

Zugleich beeinträchtigten ältere Menschen, die sich nicht impfen ließen, wegen der drohenden Belastung des Gesundheitssystems die Genesungschancen von Tumor- und anderen Kranken. "Dagegen ist bei einer Impfpflicht für junge und gesunde Menschen der Anteil der Fremdnützigkeit viel höher. Hier stellt sich schnell die Frage nach der Verhältnismäßigkeit", sagte der Moraltheologe. Ab welchem Alter diese Impfpflicht greifen solle, müssten Virologen sagen.

Quelle:
KNA