Essens Bischof Overbeck warnt vor Gewalt und Ungerechtigkeit

Für Frieden eintreten

Zu Karfreitag hat Essens Bischof Franz-Josef Overbeck sich besorgt über eine wachsende Gewaltbereitschaft gezeigt. "Wir leben in gewalttätigen Zeiten", erklärte der katholische Ruhrbischof - und rief zu "Friedenstüchtigkeit" auf.

Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht (KNA)
Franz-Josef Overbeck / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Essener Bischof kritisierte alle, die aggressiv und mit ungerechten "Deals" ihre Ziele durchzusetzen versuchten. Wo Gewalt herrsche, herrsche auch keine Vernunft mehr und die Menschenwürde werde mit Füßen getreten.

Overbeck, der auch Militärbischof ist, äußerte sich auch zur Diskussion um Deutschlands Verteidigungsbereitschaft. Es nütze nichts, sich den Realitäten zu verweigern und die Bedrohungslage zu ignorieren. 

Friedenstüchtigkeit und Kriegstauglichkeit kein Widerspruch

Es gehe darum, gesellschaftliche Akzeptanz dafür aufzubauen, dass Friedenstüchtigkeit und Kriegstauglichkeit keinen Widerspruch darstellen. "Die Soldatinnen und Soldaten müssen in der Lage sein, im Ernstfall unsere Freiheit zu verteidigen", betonte der Bischof.

Overbeck will am Karfreitag den Kreuzweg auf der Halde Haniel beten. Zu der Prozession auf dem in Bergbauzeiten aufgeschütteten Hügel werden zahlreiche Christen aus der Region erwartet. Sie beginnt um 9.30 Uhr an der Stadtgrenze zwischen Bottrop und Oberhausen und endet auf dem Haldenplateau an einem Holzkreuz, wo eine Andacht gefeiert und der Bischof eine Predigt halten wird. 

Der Karfreitagskreuzweg auf der Halde Haniel steht laut Bistum für eine landesweit einzigartige Verbindung von Glaubens- und Bergbautraditionen. Auf 15 Kupfertafeln stellt der Stationengang die Geschichte vom Leiden und Tod Jesu mit Elementen der Bergbauwelt dar.

Bistum Essen

Das Bistum Essen ist eines der jüngsten und kleinsten unter den 27 römisch-katholischen Bistümern in Deutschland. Auch in Nordrhein-Westfalen ist es mit 1.877 Quadratkilometern und knapp 680.000 Mitgliedern das kleinste Bistum.

Es wurde am 1. Januar 1958 aus Teilen der (Erz-)Bistümer Köln, Münster und Paderborn errichtet; damals zählte die Diözese noch rund 1,5 Millionen Mitglieder. Heute sind es 638.000 Mitglieder (Stand März 25). 

Blick auf den Essener Dom / © frantic00 (shutterstock)
Quelle:
KNA