Es ist der "Tag der Möhre"

Allrounder in der Küche und Symbol für das Osterfest

Dass Möhren gut für die Augen sind, wusste schon die Großmutter. Heute kommt dem Gemüse neben dem Gesundheits-Effekt zugute, dass es fast ganzjährig regional erhältlich ist. Rund 11 Kilogramm verzehrt jeder Deutsche davon pro Jahr.

Autor/in:
Paula Konersmann
Landwirte, die frische Karotten bei Sonnenuntergang in Händen halten.  / © Jukov studio (shutterstock)
Landwirte, die frische Karotten bei Sonnenuntergang in Händen halten. / © Jukov studio ( shutterstock )

Möglicherweise hat schon Hildegard von Bingen die wilde Möhre in ihren heilkundlichen Schriften erwähnt. Ganz abzugrenzen ist ihre Beschreibung laut Forschern nicht von der Pastinake.

Spätestens im 16. und 17. Jahrhundert tauchen Rüben dann häufig in Kräuterbüchern auf. Damals war noch nicht abzusehen, dass heutzutage für alle möglichen Anlässe ein eigener Tag zelebriert werden würde.

So gibt es auch einen Tag der Möhre. 2003 ins Leben gerufen und seither in immer mehr Ländern begangen, steht er am 4. April im Kalender.

Symbol für das Osterfest

Ähnlich wie die Schneeflocke für Weihnachten ist die Möhre in den vergangenen Jahren zu einer Art säkularem Symbol für das Osterfest geworden, das in diesem Jahr auf den 17. April fällt.

Am 4. April ist zudem der Tag des Vitamin C - wovon Möhren bekanntlich viel enthalten, neben Kalium, Eisen, Calcium und vor allem Karotin, die Vorstufe von Vitamin A. Letzterer ist wertvoll für die Augen, aber auch für Haut und Knochen.

Beliebt sind Karotten in jeglicher Form - roh, gedünstet oder gekocht, als Beilage oder Shake, in der Suppe, vom Grill oder im Carrot's Cake - vor allem bei gesundheitsbewussten Zeitgenossen. Möhren sind kalorienarm und sorgen für ein langes Sättigungsgefühl.

Zweitbeliebtestes Gemüse der Deutschen

Wer dem Klima zuliebe auf regionale Produkte achtet, kann ebenfalls mit gutem Gewissen zu der Gemüsesorte greifen - schließlich ist sie fast ganzjährig aus regionalem Anbau erhältlich. Auch lässt sie sich gut lagern und weiterverarbeiten. Kein Wunder also, dass die Möhre als das zweitbeliebteste Gemüse der Deutschen gilt - nach dem Spargel. Rund 11 Kilogramm Möhren, Karotten und Rote Rüben verzehrt jeder Deutsche laut Statistischem Bundesamt im Jahr.

Weltweit wurden im Jahr 2020 nach Angaben der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO 40,9 Millionen Tonnen Karotten geerntet, die meisten in China. Deutschland rangiert mit 800.000 geernteten Tonnen auf Rang 6 der größten Möhrenproduzenten der Welt - in Europa ist die Bundesrepublik auf diesem Feld die Nummer 1.

Geschichte der Möhre

Die orangefarbene Karotte, die heute wohl bekannteste Art, kommt übrigens vermutlich aus den Niederlanden: Erste Nachweise dafür finden sich auf niederländischen Gemälden des 17. Jahrhunderts.

Vorher war die "Gelbe Rübe" in Europa vorherrschend. Die Ur-Karotte war dagegen lilafarben und stammte aus dem arabischen Raum - eine der ältesten Gemüsesorten überhaupt. Im alten Rom und Griechenland waren Möhren ebenfalls bekannt. Heute erfreuen sich weiße, gelbe, rote und lilafarbene Varianten auch hierzulande wachsender Beliebtheit, wie das Portal meine-moehren.de berichtet. Insgesamt gibt es rund 300 verschiedene Möhrensorten.

Spuren in der Sprache

Die unterschiedlichen Bezeichnungen lassen sich teils regional zuordnen: In Norddeutschland findet sich auch die Bezeichnung "Wurzel", im deutschsprachigen Bereich der Schweiz ist auch der Name "Rüebli" gebräuchlich. Während sich das Wort "Karotte" aus dem Lateinischen ("carota") ableitet, hat sich das Wort "Möhre" aus dem gleichbedeutenden germanischen "morhon" entwickelt.

Auch in der Alltagssprache hat das Gemüse seine Spuren hinterlassen. Wer jemandem eine Karotte vor die Nase hält, will ihn mit einer Belohnung motivieren, die stets sichtbar, aber letztlich nicht erreichbar ist. Und dort, wo es aussieht "wie Kraut und Rüben", möchte man sich nicht unbedingt aufhalten. Jedoch: Während die "alte Möhre" einen Computer, ein Auto oder ein Fahrrad meint, das seine besten Tage hinter sich hat, lassen sich Zustimmung oder Begeisterung ausdrücken mit dem Ausruf: "Volle Möhre!"

Ostern

An Ostern feiern Christen ihr wichtigstes Fest: die Auferstehung Jesu am dritten Tag nach dem Tod am Kreuz. Die Botschaft von Kreuz und Auferstehung ist das Fundament ihres Glaubens. Kerngehalt ist, "dass am Ende das Leben über den Tod, die Wahrheit über die Lüge, die Gerechtigkeit über das Unrecht, die Liebe über den Hass und selbst über den Tod siegen wird", so der katholische Katechismus.

Seit dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 wird das älteste Fest der Christenheit am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond gefeiert.

Osterkerzen / © Harald Oppitz (KNA)
Osterkerzen / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA