Für Betroffene von Geistlichem Missbrauch stehen im Bistum Osnabrück zwei neue unabhängige Ansprechpersonen bereit: die Pädagogin und Supervisorin Maria Feimann und der frühere Ehe-, Familien- und Lebensberater und freiberufliche Coach Michael Oesterheld. Daneben bleibt Ingrid Großmann, evangelische Pastorin, Coach, Supervisorin und Mediatorin, weiter Ansprechperson.
Maria Feimann leitete mehr als 20 Jahre lang das Bildungshaus Ohrbeck in Georgsmarienhütte-Holzhausen und hatte dort auch die pädagogische Leitung inne. Michael Oesterheld war mehr als zwei Jahrzehnte Leiter der Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL) des Caritas-Sozialwerkes St. Elisabeth in Vechta. Die beiden neuen Ansprechpersonen lösen Julie Kirchberg und Ludger Pietruschka ab, die diese Aufgabe nach langjähriger Tätigkeit nun abgegeben haben.
Keine strafrechtliche Verfolgung
Die Ansprechpersonen stellen sich anwaltschaftlich auf die Seite der Betroffenen und arbeiten – jeweils nur mit deren Zustimmung – Fragestellungen und Fälle soweit auf, dass sie von einer Klärungsinstanz des Bistums aufgegriffen und weiter begleitet werden können. Auf diesem Wege können den Betroffenen auch konkrete Hilfen wie etwa therapeutische Unterstützung oder Beratungsleistungen angeboten werden.
Im geistlichen Bereich sind Übergriffe – anders als in Fällen sexualisierter Gewalt – bislang nicht ohne weiteres strafrechtlich zu verfolgen. Dabei kann sich ein Machtmissbrauch im religiösen Kontext auf das Leben von Betroffenen ähnlich schädlich auswirken. Geistlicher Missbrauch führt zu einem Verlust der spirituellen Autonomie und hat Auswirkungen auf die physische und psychische Gesundheit der Betroffenen.