Erzbistum New York zahlt 300 Millionen Dollar Entschädigung

"Schwierige finanzielle Entscheidungen"

Das Erzbistum New York zählt zu den finanzstärksten Diözesen weltweit. Doch zahlreiche Missbrauchsklagen haben den Bischofssitz in finanzielle Bedrängnis gebracht. Auch in New Orleans steht eine millionenschwere Entschädigung bevor.

Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Pixel-Shot (shutterstock)
Symbolbild Missbrauch in der Kirche / © Pixel-Shot ( shutterstock )

Das katholische Erzbistum New York will mehr als 300 Millionen US-Dollar für die Beilegung von Missbrauchsklagen aufwenden. Wie die "New York Times" am Montag (Ortszeit) berichtete, sollen mit dem Geld rund 1.300 Personen entschädigt werden, die als Minderjährige von Priestern oder Kirchenmitarbeitern sexuell missbraucht worden seien.

Erzbistum und Anwälte der Betroffenen haben sich den Angaben zufolge auf Grundzüge eines Mediationsverfahrens geeinigt, um die Entschädigungsfrage einvernehmlich zu klären. Einer der Anwälte sprach von einem "Schritt in die richtige Richtung". Noch sei allerdings keine verbindliche Einigung erzielt worden.

Kardinal bittet erneut um Vergebung

"Wie wir wiederholt anerkannt haben, hat der sexuelle Missbrauch von Minderjährigen schon vor langer Zeit Schande über unsere Kirche gebracht", wird der New Yorker Kardinal Timothy Dolan zitiert.  "Ich bitte erneut um Vergebung für das Versagen derjenigen, die das Vertrauen in sie verraten haben, indem sie nicht für die Sicherheit unserer Jugend gesorgt haben."

Der Erzbischof erklärte, die Erzdiözese habe "eine Reihe sehr schwieriger finanzieller Entscheidungen" getroffen, um die mehr als 300 Millionen Dollar für eine Einigung aufbringen zu können. Dazu gehörten unter anderem Entlassungen von Mitarbeitern sowie der Verkauf von Immobilien, darunter der langjährige Hauptsitz an der First Avenue in Manhattan.

Einigung in New Orleans

New York ist nicht die einzige katholische Diözese in den USA, die wegen zahlreicher Missbrauchsklagen in arge finanzielle Bedrängnis geraten ist. Das Erzbistum New Orleans bestätigte nun, dass vor Gericht eine Einigung mit den Opfern erzielt worden sei. Demnach sollen rund 230 Millionen Dollar an Hunderte Betroffene gezahlt werden. Erzbischof Gregory Aymond teilte mit, er sei "froh, dass dieser Prozess nun zu Ende ist".

Quelle:
KNA