Erzbistum Köln unterstützt Stadt und Land bei Unterbringung

So schnell wie möglich helfen

In einem Telefongespräch mit Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki am Donnerstag der Stadt Köln eine umfangreiche Unterstützung bei der Betreuung ukrainischer Flüchtlinge zugesagt.

Viele ukrainische Geflüchtete suchen in Deutschland ein Unterkunft. / © Da Antipina (shutterstock)
Viele ukrainische Geflüchtete suchen in Deutschland ein Unterkunft. / © Da Antipina ( shutterstock )
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Julia Steinbrecht (KNA)
Rainer Maria Kardinal Woelki / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In einer Pressemitteilung des Erzbistums Köln infomierte Kardinal Woelki über die geplante Unterstützung: "Mir, und ich spreche da sicher im Namen aller Mitarbeitenden im Erzbistum Köln, ist es eine Herzensangelegenheit, diesen Menschen, die durch einen brutalen Krieg ihre Heimat, Familienangehörige, Hab und Gut verloren haben, so gut es geht, zu helfen. Ganz besonders ist mir daran gelegen, dass diejenigen, die nach ihrer zermürbenden, teilweise tagelangen, Flucht voller Angst um ihr Leben und das ihrer Kinder traumatisiert bei uns angekommen sind, so schnell wie möglich professionelle Unterstützung bekommen. Schließlich haben sie auch noch ständig weiter große Angst um das Leben ihrer Angehörigen, meist Familienväter, die in der Ukraine zurückbleiben mussten.“

Das Erzbistum Köln wird den Angaben zufolge die psychosoziale Beratung in katholischer Trägerschaft verstärken. Wegen des hohen zusätzlichen Beratungsbedarfs für die geflüchteten Menschen aus der Ukraine, werden auch die Fachdienste für Integration und Migration der Caritas zusätzliche personelle Unterstützung bekommen.

Erzbistum möchte Unterbringungen vermitteln

Generalvikar Msgr. Markus Hofmann (Erzbistum Köln)

Außerdem hat Generalvikar Dr. Markus Hofmann alle Kirchengemeinden gebeten, an den Flüchtlingskoordinator des Erzbistums, Klaus Hagedorn (fluechtlingshilfe@erzbistum-koeln.de), zu melden, ob sie Platz für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können: "Das Diözesanbündnis 'Aktion Neue Nachbarn' möchte Unterbringungsmöglichkeiten vermitteln. Dazu würde es sehr helfen, zu erfahren, ob Wohn- und Unterbringungsraum im Gemeindebesitz frei ist und zur Verfügung gestellt werden kann – oder bereits besetzt ist. Mit kirchlichen Unterbringungskapazitäten wollen wir die Arbeit des Sonderstabs im Flüchtlingsministerium des Landes NRW unterstützen. Erfreulich ist, dass viele Abstimmungsprozesse zwischen den Kommunen und den örtlichen Kirchengemeinden bereits gut funktionieren", so der Generalvikar.

Über das Katholische Büro in Düsseldorf hat das Erzbistum auch eine Anfrage des Schulministeriums erreicht. Dieses bittet für mehrere tausend Kinder, die in der Messe Köln und in der Messe Düsseldorf untergebracht sind, dringend um "Hilfe bei der Betreuung" und hat dabei besonders an die katholische Jugendarbeit gedacht.

Betreuung für ukrainische Kinder

Generalvikar Markus Hofmann erklärt dazu: "Die Betreuung und Begleitung von Kindern und Jugendlichen in der Messe Düsseldorf wird vom Jugendamt Düsseldorf koordiniert. Hier sind die mobilen Einrichtungen "Knirps" (BDKJ Düsseldorf) und "Flingern mobil" auf Seiten der katholischen Kirche im Einsatz. Darüber hinaus stellt die Katholische Jugendagentur (KJA) über die Offenen Kinder- und Jugendeinrichtungen die Betreuung der Kinder in den Stadtteilen, in denen die Flüchtenden nach der Unterbringung in den Messehallen unterkommen mit sicher. Hier gibt es auch Beratung und Unterstützung für die Familien. In der Messe Köln sind Caritas und Diakonie bereits tätig. Die KJA ist mit diesen vernetzt und unterstützt mit Personal. Darüber hinaus werden in den Jugendmigrationsdiensten zusätzlich Sprachkursklassen für die Geflüchteten vorbereitet. Mitarbeitende mit ukrainischen Wurzeln stehen für die Erstkontakte bereit, um in den Einrichtungen die Neuankömmlinge aufzufangen. Weiterhin werden von der KJA Jugendagentur acht Wohneinheiten zur Verfügung gestellt, die derzeit nicht für das Jugendwohnen genutzt werden. Wir wollen alles daransetzen, diesen Kindern das Leben bei uns wenigstens ein ganz klein wenig erträglicher zu gestalten."

Das wünscht sich auch Kardinal Woelki: "Es muss uns einfach mit unseren zahlreichen Möglichkeiten gelingen, den Menschen, die aus der Ukraine zu uns geflüchtet sind, eine neue Heimat zu gestalten, wofür die eigenen vier Wände und Sprachkenntnisse unverzichtbar sind. Und wir wollen ihnen nicht zuletzt eine angstfreie neue Lebensperspektive bieten. Das sind unsere neuen Nachbarn und die brauchen jetzt erst einmal all unsere Hilfe."

Spenden für Opfer des Krieges in der Ukraine

Viele Menschen möchten den Opfern des Krieges in der Ukraine möglichst konkret helfen. Fachleute halten Geldspenden beinahe immer für den besseren Weg als Sachspenden. DOMRADIO.DE hat eine Liste mit Spendenmöglichkeiten erstellt.

Wer einen Geldbetrag spenden möchte, sollte diesen am besten einer oder maximal zwei Organisationen zukommen lassen. Das mindert den Werbe- und Verwaltungsaufwand der Organisationen.

DOMRADIO.DE empfiehlt Spenden an folgende Hilfsorganisationen:

 

Caritas International

Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint (shutterstock)
Hilfsbereitschaft für die Ukraine / © Halfpoint ( shutterstock )