Erzbistum Köln baut neues geistliches Zentrum in Altenberg

"Wer seinen Glauben entdecken will, ist bei uns richtig"

In Altenberg wird das ehemalige "Alte Brauhaus" zum "Edith-Stein-Haus" umgebaut. Umgeben von viel Natur können dort ab 2026 Exerzitien, Bibelwochenenden und Besinnungstage besucht werden. Das Haus ist offen für alle Suchenden.

Autor/in:
Carsten Döpp
Umbau des Alten Brauhauses in Altenberg zum neuen Zentrum für Exerzitien im Erzbistum Köln: Edith-Stein-Haus
 / © Bauer (Erzbistum Köln)
Umbau des Alten Brauhauses in Altenberg zum neuen Zentrum für Exerzitien im Erzbistum Köln: Edith-Stein-Haus / © Bauer ( Erzbistum Köln )

DOMRADIO.DE: Was ist das Edith-Stein-Haus? 

Marianne Bauer / © Tim Helssen (DR)
Marianne Bauer / © Tim Helssen ( DR )

Marianne Bauer (Leiterin des Fachbereichs Geistliches Leben, Bibel und Liturgie im Erzbistum Köln): Das Edith-Stein-Haus in Altenberg wird das neue geistliche Zentrum unseres Erzbistums. Sicherlich ist es nicht der einzige Ort, wo Erfahrungen des Glaubens und der Freundschaft mit Christus, wie es in der Vision des Erzbischofs so schön heißt, möglich sind, aber es ist schon ein zentraler Ort. Es ist ein Ort, an dem wir demnächst Besinnungstage, Exerzitien und andere spirituelle Formate anbieten. 

DOMRADIO.DE: Dieses neue Edith-Stein-Haus ist noch im Bau. Früher waren Sie auf dem Michaelsberg in Siegburg beheimatet. Warum ging es dort nicht weiter? 

Bauer: Bis 2014 war das Edith-Stein-Exerzitienhaus, so hieß es damals, auf dem Michelsberg in Siegburg. Die Benediktinermönche, die in unmittelbarer Nähe gelebt haben, hatten ihr Kloster kurz vorher geschlossen und dann gab es die Entscheidung, dass das KSI (Katholisch-Soziales Institut) nach Siegburg umziehen soll. Im Zuge dessen ist entschieden worden, dass es einen neuen Ort für das Edith-Stein-Haus braucht. 

Marianne Bauer

"Genau das greifen wir in unterschiedlichen Formaten auf: die Natur, die Stille, die Heilige Schrift."

DOMRADIO.DE: Wie werden Sie ab 2026 in Altenberg neue Impulse setzen? Was haben Sie vor? 

Bauer: Wir versuchen, uns von dem Ort Altenberg inspirieren zu lassen und auch von der Lage, wir haben dort viel Natur. Es ist ein Ort, der von den Zisterziensern geprägt ist, wo seit über 900 Jahren gebetet und gearbeitet wird, wo Menschen auf die Suche nach Gott gehen. Genau das greifen wir in unterschiedlichen Formaten auf: die Natur, die Stille, die Heilige Schrift.

Kurz vor der Fertigstellung: Das Edith-Stein-Haus in Altenberg / © Marianne Bauer (Erzbistum Köln)
Kurz vor der Fertigstellung: Das Edith-Stein-Haus in Altenberg / © Marianne Bauer ( Erzbistum Köln )

DOMRADIO.DE: Was werden Sie für Formate anbieten?

Bauer: Die Bandbreite wird von klassischen Schweigeexerzitien über Besinnungstage bis hin zu Bibelwochenenden reichen. Die Längen sind auch unterschiedlich: Es wird Tagesveranstaltungen geben, aber auch sieben oder acht Tage Schweigen und wir werden viel Neues ausprobieren. Wir müssen überlegen, womit wir die anderen begeistern können. 

Marianne Bauer

"Wer Gott in allen Dingen suchen und finden will, ist in Altenberg willkommen."

DOMRADIO.DE: An wen richten sich die Angebote? 

Bauer: Im Prinzip an jeden und jede, der/die sich auf die Suche nach Gott oder nach sich selbst machen will. Wir sind offen dafür, ob jemand schon Erfahrungen hat und jedes Jahr Exerzitien macht oder ob jemand einfach reinschnuppern will. Wer seinen Glauben entdecken und vertiefen will, ist bei uns richtig, egal ob jung oder alt, egal ob mit oder ohne Erfahrung. Man muss nichts mitbringen. Wer Gott in allen Dingen suchen und finden will, ist in Altenberg willkommen. 

Porträt von Edith Stein im Jahr 1936 in Breslau (KNA)
Porträt von Edith Stein im Jahr 1936 in Breslau / ( KNA )

DOMRADIO.DE: Was hat das alles mit Edith Stein zu tun? 

Bauer: Die Heilige Edith Stein oder Teresa Benedicta a Cruce, wie sie mit Ordensnamen heißt, war sicher nie in Altenberg. Aber in Köln haben wir eine besondere Verehrung für sie. Sie hat im Kölner Karmel gelebt und ihr beeindruckender Lebensweg, ihre Schriften, ihre tiefe Spiritualität sind eine Inspiration für Menschen, die nach Stille, Orientierung und Besinnung suchen. Deshalb macht es Sinn, dem Edith-Stein-Haus ihren Namen zu geben, weil wir uns von ihrer Spiritualität und ihrem Leben inspirieren lassen wollen. 

Das Interview führte Carsten Döpp.

Erzbistum Köln

Das Erzbistum Köln zählt zu den bedeutendsten Diözesen in Deutschland, hat jedoch seinen Status des mitgliederstärksten Bistums abgegeben. Mit rund 1,6 Millionen Katholikinnen und Katholiken steht es nun an zweiter Stelle hinter dem Bistum Münster gefolgt von Rottenburg-Stuttgart und Freiburg (je rund 1,5 Millionen). 

Das Vermögen liegt bei rund 3,8 Milliarden Euro (Stand 2023). Damit liegt Köln auf Platz drei hinter Paderborn (7,15 Milliarden Euro) und München-Freising (6,1 Milliarden Euro).

Blick auf den Kölner Dom / © saiko3p (shutterstock)
Quelle:
DR

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