Erzbischof Schick warnt vor "Vertechnisierung des Alltags"

"Gemeinschaft pflegen"

Der emeritierte Bamberger Erzbischof Ludwig Schick, selbst regelmäßig auf Twitter aktiv, warnt vor zu viel Technik im Alltag. Liege der Fokus zu wenig auf mitmenschlichem Austausch, könne das in Einsamkeit oder Depressionen münden.

Smartphone in der Hand / © lzf (shutterstock)

So habe er festgestellt, dass für Kinder und Jugendliche bei Familienfeiern Nachrichten auf dem Smartphone oder Handyspiele wichtiger seien als mitmenschlicher Austausch, sagte Schick am Sonntag beim Gottesdienst in Welitsch im oberfränkischen Landkreis Kronach.

Diese "Vertechnisierung des Alltags" lasse Herzen erkalten und könne in Einsamkeit sowie Depressionen münden. Schick äußerte sich in einer Predigt anlässlich des örtlichen Patronats- und Kirchweihfestes.

Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, im Gebet / © Harald Oppitz (KNA)
Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg, im Gebet / © Harald Oppitz ( KNA )

Mitmenschlichkeit und Herzen bilden

In dieser erinnerte er zugleich an den Wert der Familie: "Durch die Pflege der Gemeinschaft wird Mitmenschlichkeit gebildet, werden Herzen gebildet, die dann Gemeinsinn haben und sich für das Gemeinwohl einsetzen." Solche Menschen seien auch religiös, glaubten an Gott und brächten die Werte religiösen Lebens ein.

Ein Vorbild dafür könne die heilige Anna, die Mutter der Jungfrau Maria sein. Ihr Festtag (26. Juli) erinnere auch daran, wie wichtig intakte Familienbeziehungen seien.

"Moderne Sklaverei"

Von "moderner Sklaverei" ist die Rede, wenn eine Person zum Zweck der wirtschaftlichen Ausbeutung unter der Kontrolle einer anderen Person steht, welche Gewalt- und Machtmittel einsetzt, um diese Kontrolle aufrechtzuerhalten.

Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz (KNA)
Moderne Sklaverei / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA