Umfangreiche Sanierungsarbeiten am Augsburger Bischofshaus

Erhebliche Schäden festgestellt

Das Bischofshaus in der Augsburger Stadtmitte muss grundlegend saniert werden. Bei einer Untersuchung des Gebäudes, das in seiner Substanz noch Teile aus der früheren Neuzeit aufweist, sind erhebliche Schäden festgestellt worden.

Bischof Bertram Meier im Bischofshaus in Augsburg / © Dieter Mayr (KNA)
Bischof Bertram Meier im Bischofshaus in Augsburg / © Dieter Mayr ( KNA )

Das teilte die Bischöfliche Pressestelle mit. Sie gingen vor allem auf Umwelteinflüsse und die permanente Erschütterung aufgrund der Lage an der von Straßenbahn und Kraftfahrzeugen stark befahrenen Domkurve zurück.

Besonders schlimm stehe es um den Dachstuhl, heißt es. Entsprechend gefährdet sei die Statik des gesamten Gebäudes. Daher müsse nicht nur die Dachkonstruktion ausgebessert werden, auch die Auflager der Holzbalkendecken seien renovierungsbedürftig.

Bischof Meier nicht beeinträchtigt

Nach Aufstellung der Gerüste sollen Ende Oktober die Zimmererarbeiten im Dachstuhl beginnen. Die derzeitige pandemiebedingte Baumaterialknappheit, der Boom der Baubranche und die damit verbundenen Marktengpässe erschwerten die Planungen. Dennoch hofften die Verantwortlichen auf einen raschen Fortgang der Arbeiten während der Wintermonate. Bischof Bertram Meier wird durch die Arbeiten nicht beeinträchtigt.

Er hatte bereits nach seiner Ernennung im Januar 2020 erklärt, aufgrund der geringen Entfernung seiner bisherigen Wohnung zum künftigen Amtssitz keinen Umzug ins Bischofshaus zu planen. Auch habe er nicht auf einen sofortigen Einzug der bischöflichen Verwaltung in das Gebäude bestanden. So habe das Bischofshaus nach fast vier Jahrzehnten erstmals wieder gründlich untersucht werden können.

Die bisher letzte grundlegende Sanierung hatte in den 1980er Jahren der damalige Bischof Josef Stimpfle veranlasst, wie es heißt. Diese hatte auch Abriss und Neubau des Nordflügels entlang des Kustosgässchens in Auftrag gegeben, um angemessene Wohn- und Büroräume für sich und seine engsten Mitarbeiter zu schaffen.

Elektrik, Heizung, Lüftungs- und Sanitäranlagen veraltet

Inzwischen seien die Elektrik, Heizung, Lüftungs- und Sanitäranlagen veraltet und sollen nun auf das heute übliche technische Niveau nachgerüstet werden. Auftraggeber ist der Bischöfliche Stuhl, eine kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts. Die Kosten gingen daher nicht zu Lasten der Kirchensteuerzahler, so die Pressestelle.

Auf Wunsch von Bischof Meier, der für sein Bistum die Klimaneutralität bis 2030 auf den Weg bringen will, soll das Sanierungsprojekt eine Pionierrolle haben. Bei den Arbeiten wolle man den Ansprüchen von Ökologie und Denkmalschutz gleichermaßen gerecht werden.


Quelle:
KNA