Entwidmetes Kirchengebäude in Ahrbrück verwüstet

Sachschaden unter 500 Euro

Der Innenraum der früheren Kirche Sankt Andreas in Ahrbrück ist von Unbekannten verwüstet worden. Die Polizei ermittelt wegen Hausfriedensbruch und Sachbeschädigung, wie die Polizeiinspektion Adenau auf Anfrage mitteilte.

Der Innenraum der ehemaligen Kirche ist verwüstet worden. Sachschaden beläuft sich auf unter 500 Euro. / © Harald Oppitz (KNA)
Der Innenraum der ehemaligen Kirche ist verwüstet worden. Sachschaden beläuft sich auf unter 500 Euro. / © Harald Oppitz ( KNA )

Ende September seien der Polizei mehrere Vorfälle gemeldet worden. Der Zeitpunkt der Beschädigungen sei aber unklar, weil die Kirche nicht abgeschlossen gewesen sei.

Das Bistum Trier geht von einem Schaden von weniger als 500 Euro aus.

Zum Glück schon ausgeräumt

Demnach befanden sich zum Zeitpunkt der Verwüstung noch Gegenstände wie Gesangbücher, Kerzenständer und Blumentöpfe im Gebäude. Für den Gottesdienst wichtige Dinge wie Kelche und Messgewänder habe es dort nicht mehr gegeben. Allerdings hänge noch ein großes Kreuz im Raum.

Zudem sei eine Scheibe eingeschlagen worden. Die zerstörte Scheibe soll laut Bistum verschlossen und der Zugang zum Gebäude gesichert werden. Weitere Schäden sollen nicht beseitigt werden.

Kirche steht vor dem Abbruch

Die Kirche wurde vor rund einem Jahr offiziell entwidmet und soll abgerissen werden. Anlass für die sogenannte Profanierung waren hohe Kosten für eine Sanierung und die weitere Unterhaltung, nachdem die Flut im Ahrtal 2021 die Kirche stark beschädigt hatte. Ein Termin für den Abriss steht noch nicht fest. Das Bistum und die Gemeinde vor Ort wollen das Gelände an die Ortsgemeinde verkaufen.

Hintergrund: Vandalismus

Vandalismus bezeichnet eine dem Anschein nach blindwütige Beschädigung oder Verwüstung fremden Eigentums. Geprägt wurde der Begriff in der Französischen Revolution durch Bischof Henri Gregoire von Blois. Der Geistliche prangerte damit 1794 die ausufernde Kunstzerstörung radikaler Gruppen von Arbeitern und Handwerkern an. Das Wort leitet sich ab von einem germanischen Stamm, der im Jahr 455 in Rom einfiel. Die Wendung "wie die Vandalen hausen" ging in den allgemeinen Sprachgebrauch ein.

Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz (KNA)
Vandalismus in Kirchen / © Harald Oppitz ( KNA )