Elke Heidenreich spricht über "Frau Dr. Moormann und ich"

"Toleranz ist immer schwierig"

In einem Pfarrhaus ist sie aufgewachsen. Elke Heidenreich hat das geprägt. In ihren Büchern spielen die Werte Toleranz und Menschlichkeit eine wichtige Rolle. So auch in ihrem neuen Buch "Frau Dr. Moormann & ich".

Autor/in:
Johannes Schröer
Elke Heidenreich / © Henning Kaiser (dpa)
Elke Heidenreich / © Henning Kaiser ( dpa )

"Ich bin christlich geprägt", sagt Elke Heidenreich im DOMRADIO.DE Interview, "ich bin in einem Pfarrhaus groß geworden, und ich habe die Werte Toleranz und Menschlichkeit von klein auf mitgekriegt". Das spiele in allen Geschichten, die sie erzähle, eine Rolle. Denn wenn man schon im Kleinen Krieg führe, wie wolle man dann im Großen die Welt zusammenhalten.

In ihrem Buch "Frau Dr. Moormann & ich" geht es um das Verhältnis zwischen der Ich-Erzählerin, die nahezu mit Elke Heidenreich identisch ist, und ihrer Nachbarin Frau Dr. Moormann. Die ist eine griesgrämige Person, die ständig nervt. Sie schimpft über schlecht gefegte Gehwege, den wildwuchernden Garten der Nachbarin, wenn deren Besuch zu laut lacht oder der Hund bellt.

Wie ist es möglich, mit so einem Menschen zusammenzuleben? Wie sollte man ihnen begegnen? Heidenreich versucht es mit Neugierde, Geduld und Freundlichkeit. "Wir sind sehr verschieden", sagt die Autorin, "wir müssen lernen, wie wir miteinander umgehen, auch wenn wir Tür an Tür wohnen". Toleranz sei schwierig, gerade in heutigen Zeiten.

"Ich habe allem Grund, dankbar zu sein"

Über ihr Leben sagt die Bestsellerautorin, sie könne nur dankbar sein. "Ich bin 80 Jahre alt. Ich muss mir keine Sorgen machen. Ich hatte ein sorgenfreies Leben mit dem Beruf, den ich liebe". Ihre Dankbarkeit wolle sie auch vermitteln - durch Freundlichkeit und indem sie auf die Schönheit des Lebens hinweise.

Fast täglich postet Heidenreich auf ihrem Instagram-Kanal Fotos, die genau das aussagen, das Leben ist schön und bunt. Denn so sehr die Welt um sie herum auch in einem schlechten Zustand sei, so lebe sie doch in einem Land ohne Krieg  - gut und gesichert. Genau das sollten wir uns häufiger bewusst machen und dankbar sein.

Haben Teddybären eine Seele?

Im Buch "Frau Dr. Moormann & ich", das ein Kinderbuch auch für Erwachsene ist, geht es nicht nur um die sauertöpfische Frau Moormann, sondern auch um den Mops Gustav, der mitverantwortlich dafür ist, dass Frau Moormann langsam aufblüht und es geht um Teddybären, die Elke Heidenreich auch im wirklichen Leben besitzt.

Diesen Bären gibt sie eine Seele. Denn eigentlich sitzen sie ja nur da und sind aus Stoff und haben Sägemehl im Bauch. "Aber wenn wir sie herzen und lieben und mit uns schleppen und als Kinder vollweinen, wenn wir traurig sind, dann bekommen sie eine Seele", ist die Autorin überzeugt. 

Quelle:
DR