EKD-Ratsvorsitzende will KI nicht verteufeln

"Aufpassen wann die Seele fehlt"

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Annette Kurschus, hält nichts davon, Programme wie ChatGPT zu verteufeln. Sobald Künstliche Intelligenz jedoch menschliches Handeln ersetze, werde es schwierig, so Kurschus.

Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser (shutterstock)
Symbolbild Künstliche Intelligenz / © maxuser ( shutterstock )

"Künstliche Intelligenz kann echten Fortschritt bringen", sagte Kurschus den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Ostersonntag). Überall, wo sie menschliches Handeln unterstützt und optimiert, ist sie sinnvoll.

Annette Kurschus / © Sina Schuldt (dpa)
Annette Kurschus / © Sina Schuldt ( dpa )

Sobald Künstliche Intelligenz jedoch menschliches Handeln ersetze, werde es schwierig, "weil dann die Seele fehlt", gab die Theologin zu bedenken. "Künstliche Intelligenz kann nicht lieben; sie kann sich nicht einfühlen, kann kein Verständnis zeigen." Diese sogenannten weichen Faktoren seien aber für das menschliche Leben entscheidend.

Predigten von Künstlicher Intelligenz

Auf die Frage, ob sie Seelsorgern empfehlen würde, Predigten von Künstlicher Intelligenz schreiben zu lassen, antwortete Kurschus: "Jede gute Idee, jeder kluge theologische Gedanke ist hilfreich. Egal, woher sie kommen. Aber sie müssen durchs eigene Herz gehen. Alles, was ein geistlicher Mensch von sich gibt, muss zuvor zu seiner eigenen Herzenssache werden. Nur dann wird es andere Menschen ansprechen und erreichen."

Quelle:
KNA
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