EKD-Bevollmächtigte rät zu engerem Zusammenrücken

Autokraten fürchten Zusammenhalt

Die Bevollmächtigte der Evangelischen Kirche in Deutschland in Berlin, Anne Gidion, hat angesichts der Energiekrise zu einem engeren Zusammenrücken im Winter geraten. Damit meinte sie nicht nur die Heizung, sondern auch soziale Wärme

Anne Gidion / © Hans Scherhaufer (epd)
Anne Gidion / © Hans Scherhaufer ( epd )

"Autokraten und Energie-Entzieher fürchten genau das: den Zusammenhalt einer Gesellschaft, Netzwerke der Wärme", sagte Gidion am Mittwoch in einem Gottesdienst zum Buß- und Bettag im Berliner Dom. "Vielleicht könnte unsere Gesellschaft es schaffen, mitten in der Energiekrise und nicht beendeter Pandemie real etwas zu verändern", sagte die Theologin und verwies auf die Bekämpfung von Einsamkeit und die Notwendigkeit gegenseitiger Wahrnehmung. Gidion empfahl, angesichts der Herausforderungen "warmschnäuzig" zu werden, während der Ton auch in der Politik "härter und kälter" werde.

"Laden Sie andere zu sich ein. Rücken Sie zusammen", sagte die Theologin. Sie verwies auf die Aktion "Wärmewinter", in deren Rahmen evangelische Gemeinden und diakonische Einrichtungen aufgerufen wurden, Angebote für die von hohen Energiepreisen besonders betroffenen Menschen zu machen.

Gidion ist seit dem 1. Oktober Vertreterin der EKD gegenüber Regierung und Parlament in Berlin. Ihr Vorgänger Martin Dutzmann hatte den "Politischen Buß- und Bettag" im Berliner Dom etabliert.

Buß- und Bettag

Besinnung, kritische Lebensbilanz und Neuorientierung steht in der evangelischen Kirche am Buß- und Bettag im Mittelpunkt. Begangen wird der Gedenktag am ersten Mittwoch nach dem Volkstrauertag. Versagen und Schuld sowie Versäumnisse und Fehlentscheidungen werden vor Gott zur Sprache gebracht. Durch diesen Akt der Befreiung soll zugleich Trost und Hoffnung vermittelt werden.

Evangelische Christen feiern Buß- und Bettag / © Arno Burgi (dpa)
Evangelische Christen feiern Buß- und Bettag / © Arno Burgi ( dpa )
Quelle:
epd