DOMRADIO.DE: Mit einem Weihnachtspäckchen kann man mithelfen, dass Weihnachten ein Fest für alle wird. Was wird am meisten gebraucht?
Marion Reich (stellvertretende Vorsitzende und Schatzmeisterin der Tafel Düsseldorf): Willkommen sind besonders abgepackte, nicht verderbliche Waren, wie zum Beispiel Fleisch- oder Fischkonserven, Honig, Marmelade, Dauerwurst oder Gemüse- beziehungsweise Obstkonserven, natürlich auch Getränke, wie Kaffee, Tee oder Waren wie Nudeln oder Reis, Speiseöl oder Fertiggerichte. Und natürlich auch gerne Hygieneartikel, wie zum Beispiel Zahnpasta oder Duschgel.
DOMRADIO.DE: Was sollte man lieber weglassen, was passt nicht so gut?
Reich: Was nicht so gut passt, sind die verderblichen Lebensmittel, wie frisches Obst, Gemüse oder Fleisch. Das darf nicht in die Pakete, da wir die Lebensmittel vor Ort nicht kühlen können. Dafür haben wir keine Möglichkeit.
DOMRADIO.DE: Abgabe der Päckchen ist am kommenden Mittwoch, am 3. Dezember, auf dem Hof der Tafel Düsseldorf, auf dem Großmarktgelände. Freiwillige Helfer nehmen die Päckchen zwischen 8 und 18 Uhr entgegen. Diese Päckchen werden aber nicht dort dann auch an die Bedürftigen ausgegeben, oder?
Reich: Nein, bei uns vor Ort ist nur das Lager für die Lebensmittel und die Weihnachtspakete. Sie werden dort nur gesammelt, da wir eine reine Logistik-Tafel in Düsseldorf sind. Wir haben hier nur Lagerhallen, keine Ausgabestellen.
Die Pakete werden zu den zehn Tafel-Ausgabestellen im Düsseldorfer Stadtgebiet gebracht, wo sie zu den regulären Ausgabenzeiten an die Tafelkunden übergeben werden.
DOMRADIO.DE: Wie ist die Situation der Düsseldorfer Tafel? Wie sehr sind Sie auf Spenden der Bürger nicht nur zu Weihnachten angewiesen?
Reich: Wir sind schon sehr auf die Spenden der Bürger angewiesen, vor allem, weil die Tafel rein spendenfinanziert ist. Die Situation ist so, dass wir seit einiger Zeit einen extremen Zulauf bei den Tafeln verzeichnen.
Gründe für die gestiegenen Anmeldezahlen sind auch die enormen Preissteigerungen bei den Lebensmitteln. Es kommen nicht nur Flüchtlinge aus der Ukraine oder Syrien zu uns, sondern auch viele Menschen, die vielleicht schon vorher bedürftig waren, aber jetzt wegen der extremen Preissteigerungen nicht mehr über die Runden kommen.
DOMRADIO.DE: Weihnachten für alle Düsseldorfer, ist Ihr Ziel auch in diesem Jahr. Wie reagieren die Beschenkten auf die Pakete, wenn es so weit ist?
Reich: Jedes Paket macht Freude. Das kann man wirklich sagen. Die sind auch teilweise sehr schön verpackt, das macht natürlich besonders Freude. Jeder, der ein Paket auspackt, weiß auch, dass Sie das Paket gepackt haben und sich natürlich auch etwas dabei gedacht haben. Darüber freuen sie sich sehr, und sie fühlen sich dann nicht so allein gelassen.
Das Interview führte Carsten Döpp.