Die Vorbereitungen zur Erstkommunion 2023 laufen an

Endlich wieder wie vor Corona?

Nur Kleingruppen, kaum große Gottesdienste: Corona hatte riesige Auswirkungen auf die Erstkommunionfeiern. Robin Teders vom Erzbistum Köln erklärt, wie die Anmeldung für die Erstkommunion 2023 funktioniert und ob "normal" möglich ist.

Erstkommunionkind in weißer Albe, kniet in einer Kirchenbank bei der Messe zur Feier der Erstkommunion 
 / © Harald Oppitz (KNA)
Erstkommunionkind in weißer Albe, kniet in einer Kirchenbank bei der Messe zur Feier der Erstkommunion / © Harald Oppitz ( KNA )

DOMRADIO.DE: Wo, wie und wann kann ich mein Kind zur Erstkommunion anmelden?

Robin Teders (Referent für Katechese im Erzbistum Köln): In der Regel bekommen die Eltern einen Brief von der Gemeinde, in dem alle Informationen zur Anmeldung drinstehen. Meistens gibt es am Anfang einen Elternabend oder ein unverbindliches Gespräch, in dem alle Fragen geklärt werden können. Viele Gemeinden machen das aber mittlerweile auch auf anderen Wegen und viele Infos findet man auch übers Internet.

DOMRADIO.DE: Welche Voraussetzungen müssen Eltern beachten?

Teders: Im Prinzip gibt es keine besonderen Voraussetzungen. Meistens findet die Erstkommunion in der dritten Klasse statt. Da können die Kinder dann schon ganz gut lesen. Die Kinder sollen bei der Vorbereitung vor allen Dingen eine gute Zeit haben und Interesse und Spaß am Glauben kennenlernen. Natürlich sind auch die Eltern und die Familien herzlich eingeladen, sich einzubringen.

Robin Teders

"Die Kinder sollen bei der Vorbereitung vor allen Dingen eine gute Zeit haben und Interesse und Spaß am Glauben kennenlernen."

DOMRADIO.DE: Kann man sein Kind zur Erstkommunion anmelden, auch wenn es noch nicht getauft ist?

Teders: Ja, unbedingt. Das Kind kann dann während der Vorbereitung getauft werden. Da gibt es meistens dann eine Feier, wo die Gruppe des Kindes oder vielleicht auch alle Erstkommunionkinder teilnehmen können. Das ist wirklich immer sehr, sehr schön.

DOMRADIO.DE: In der Coronazeit ist viel improvisiert worden. Was kommt in diesem Jahr auf die Familien zu? Wöchentlicher Kommunionunterricht, eher ein Kompakt-Wochenende oder kann das jede Gemeinde so machen wie sie will?

Teders: Das machen die Gemeinden sehr unterschiedlich. Zu Beginn gibt es immer eine Übersicht über die Termine, sodass man schon weiß, was einen erwartet. Und es ist einfach eine tolle Zeit für die Kinder und für die Familien: Die Kinder lernen Jesus als Freund kennen, der ihnen immer nahe ist, der sie begleitet. Sie lernen Gemeinschaft kennen mit den anderen Kindern aber auch mit der Gemeinde, was jetzt hoffentlich wieder mehr wird. Und es wird natürlich viel gespielt, gebastelt, gesungen. Dabei ist es immer wichtig, auf die Bedürfnisse und die Fähigkeiten der Kinder einzugehen.

Es werden natürlich auch Gottesdienste gefeiert. Das "klassische Modell" sind aber wöchentliche Kleingruppen. Es gibt Gemeinden, die auch die Großgruppentreffen machen oder welche, die ganz andere Konzepte haben, wie zum Beispiel eine Schatzsuche, für die ganze Familie. Und in vielen Gemeinden gibt es auch noch Kommunionkinder-Wochenenden, Projekttage oder Ausflüge. Da ist die Bandbreite wirklich sehr groß.

Robin Teders

"Die Kinder lernen Jesus als Freund kennen, der ihnen immer nahe ist, der sie begleitet."

DOMRADIO.DE: Wenn Eltern die Kommunionvorbereitung übernehmen wollen, ist das auch oft möglich. Wie werden Eltern denn zu Katecheten oder Katechetinnen?

Teders: Es ist sehr schön, mit den Kindern den Glauben zu entdecken. Das bringt einen vielleicht dem eigenen Glauben auch noch mal näher. Die Eltern sind da natürlich besonders angesprochen, weil sie oft ein gutes Gespür dafür haben, was die Themen und Anliegen der Kinder sind. Man sollte sich vorher über die zeitlichen Ressourcen und die Erwartungen klar sein. Vielleicht trauen sich auch manche Leute nicht zu, eine eigene Gruppe zu übernehmen. Aber in den meisten Gemeinden sind es mehrere Leute, die eine Gruppe betreuen. Außerdem gibt noch viele andere Möglichkeiten sich einzubringen, zum Beispiel Musizieren im Gottesdienst, einen Ausflug begleiten, Kochen oder Backen für die Projekttage kreativ sein, mitmachen. Da ist für jede und jeden was dabei.

DOMRADIO.DE: Werden die Termine in den Kölner Gemeinden so zahlreich bleiben wie in den vergangenen beiden Jahren oder kehren die zum Weißen Sonntag zurück?

Teders: Ich kann mir vorstellen, dass es tatsächlich bei den verstreuten Terminen bleibt, weil viele Gemeinden festgestellt haben, dass es die Feier entzerrt, dass die Gemeinde wieder mehr eingebunden werden kann und dass es für die Kinder auch noch mal ein anderes Erlebnis ist, wenn sie nicht in so einer riesigen, wuseligen Gruppe sind, sondern vielleicht in der eigenen Gruppe und auch ganz nah an der eigenen Familie dran sind.

Das Interview führte Dagmar Peters.

 

Was ist Katechese?

Katechese ist vielfältige und lebendige Glaubenskommunikation. Katechese ist Erstverkündigung, Einführung oder Vertiefung. Katechese ist ein Geschehen von Mensch zu Mensch mit dem Gespür für Gott.

Das 2004 von den deutschen Bischöfen veröffentlichte Papier "Katechese in veränderter Zeit" definiert Katechese folgendermaßen: Sie ist das Bemühen, die Menschen in den Glauben einzuführen, ihnen darin Heimat anzubieten und so die Kirche aufzubauen.

Zum Gebet gefaltete Hände / © Harald Oppitz (KNA)
Zum Gebet gefaltete Hände / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
DR