Spiegel fordert Schutz Hochbetagter bei Triage

"Die Schwächsten besonders schützen"

Nach der Triage-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hat Bundesseniorenministerin Anne Spiegel einen besonderen rechtlichen Schutz für Hochbetagte gefordert. Obgleich sie hoffe, dass keine Triage eintreten werden, müsse vorgesorgt werden. 

Seniorin mit Gehstock / © Jochen Lübke (dpa)
Seniorin mit Gehstock / © Jochen Lübke ( dpa )

"Der Staat und wir alle als Gesellschaft haben die Pflicht, die Schwächsten unter uns besonders zu schützen", sagte die Grünen-Politikerin Anne Spiegel den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Samstag.

Kontakt- und Besuchsverbot vermeiden

Die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes trage zur Rechtssicherheit für alle Beteiligten bei, sagte Spiegel. "Natürlich hoffen wir, dass durch die getroffenen Schutzmaßnahmen und Kontaktreduktionen solche Triage-Situationen in Deutschland nicht eintreten werden. Trotzdem müssen wir vorsorgen."

Zugleich warnte Spiegel davor, Seniorenheime für Besucher zu schließen. "Ein absolutes Kontakt- und Besuchsverbot, wie wir es im letzten Winter erlebt haben, müssen wir wegen der negativen gesundheitlichen Folgen für die älteren Menschen unbedingt vermeiden", sagte sie. "Wir sind daher dabei, situationsangepasste Lösungen mit den Ländern, Trägerverbänden und Kostenträgern abzustimmen."

Appell zu Impfung mit Auffrischung 

Der beste Schutz für die Bewohner und Bewohnerinnen von Seniorenheimen sei die Impfung plus Auffrischung, sagte die Seniorenministerin mit Blick auf die erwartete Omikron-Welle. "Das Impfgebot gilt natürlich auch für alle Personen aus dem Umfeld: Pflegepersonal, ehrenamtlich Tätige sowie alle Besucher und Besucherinnen."


Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) / © Christoph Soeder/dpa Pool (dpa)
Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) / © Christoph Soeder/dpa Pool ( dpa )
Mehr zum Thema