Deutsche und polnische Bischöfe besuchen früheres KZ

Kranzniederlegung und Beratung

Vertreter der katholischen Bischöfe Deutschlands und Polens haben das frühere Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek besucht. Für die deutschen Bischöfe waren Kardinal Rainer Maria Woelki und Bischof Wolfgang Ipolt angereist.

Treffen der deutsch-polnischen Kontaktgruppe in Lublin und Besuch des KZ Lublin-Majdanek / © Dagmara Kowalkowski (Erzbistum Köln)
Treffen der deutsch-polnischen Kontaktgruppe in Lublin und Besuch des KZ Lublin-Majdanek / © Dagmara Kowalkowski ( Erzbistum Köln )

Bei einem am Donnerstag zu Ende gegangenen Treffen der Kontaktgruppe der Deutschen und der Polnischen Bischofskonferenz in Lublin berieten sie die Bischöfe unter anderem über Initiativen zum 2025 anstehenden 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und zum 60. Jahrestag des historischen Briefwechsels der polnischen und der deutschen Bischöfe 1965. Der Briefwechsel gilt als Meilenstein der Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen.

Treffen der deutsch-polnischen Kontaktgruppe in Lublin und Besuch des KZ Lublin-Majdanek (v.l.n.r. Ks. Dr. Jarosław Mrówczyński, Bischof Wolfgang Ipolt, Bischof Tadeusz Lityński, Erzbischof Kazimierz Kardinal Nycz, Erzbischof Stanisław Budzik, Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Dr Jörg Lüer / © Dagmara Kowalkowski (Erzbistum Köln)
Treffen der deutsch-polnischen Kontaktgruppe in Lublin und Besuch des KZ Lublin-Majdanek (v.l.n.r. Ks. Dr. Jarosław Mrówczyński, Bischof Wolfgang Ipolt, Bischof Tadeusz Lityński, Erzbischof Kazimierz Kardinal Nycz, Erzbischof Stanisław Budzik, Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, Dr Jörg Lüer / © Dagmara Kowalkowski ( Erzbistum Köln )

Wie die Deutsche Bischofskonferenz weiter mitteilte, waren beim jährlichen Treffen auch die Entwicklungen in den jeweiligen Ortskirchen, insbesondere mit Blick auf den Synodalen Weg, die aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen sowie die Situation in der Ukraine zentrale Themen.

Langer Weg der Versöhnung

An dem Treffen nahmen von polnischer Seite der Lubliner Erzbischof Stanislaw Budzik, Kardinal Kazimierz Nycz (Warschau) und Bischof Tadeusz Litynski (Zielona Gora) teil. Für die deutschen Bischöfe waren Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) und Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) nach Polen gereist.

In Majdanek legten die Bischöfe vor der ehemaligen Gaskammer einen Kranz nieder. Woelki erklärte: "Es ist ein besonderes Geschenk vor dem Hintergrund unserer Geschichte und des Leidens der Menschen in Polen während des Zweiten Weltkriegs, dass wir heute gemeinsam hier stehen können. Wir erinnern uns an den langen Weg der Versöhnung und wir fühlen uns verpflichtet, denen beizustehen, die ihrerseits - wie heute in der Ukraine - mit tiefen Verletzungen umgehen und leben müssen."

Katholische Kirche in Polen

Die römisch-katholische Kirche hat in Polen traditionell großen Einfluss. Ihr gehören knapp 90 Prozent der 33 Millionen Bürger an. In den vergangenen Jahren verlor die Kirche aber besonders in der jungen Generation an Ansehen. In der Hauptstadt Warschau wählten in diesem Schuljahr nur noch 29 Prozent der Schüler in der gymnasialen Oberstufe das Fach katholische Religion. Nach Angaben der Bischofskonferenz besuchten 2021 landesweit 28,3 Prozent der Katholiken die Sonntagsmesse.

Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk (shutterstock)
Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk ( shutterstock )
Quelle:
KNA