Der weitere Fahrplan der Familiensynode in Rom

Unklarer Umgang mit Abschlussdokument

Seit etwa zehn Tagen berät die Familiensynode in Rom zu Themen rund um Ehe und Familie. Damit ist die Hälfte der dreiwöchigen Synode bereits um. Streitthemen kamen bislang jedoch kaum zur Sprache.

Papst Franziskus / © Fabio Campana (dpa)
Papst Franziskus / © Fabio Campana ( dpa )

Das soll sich in der verbleibenden Zeit bis zum 25. Oktober jedoch ändern. Dann wird im Plenum und anschließend in den nach Sprachen geordneten Kleingruppen auch über die Teile des Vorbereitungsdokuments gesprochen, in denen es etwa um die Kommunion für Wiederverheiratete oder um den Umgang mit Homosexuellen geht.

Gremium bereitet Abschlussbericht bereits vor

Gleichzeitig arbeitet schon jetzt ein zehnköpfiges Gremium, das vom Papst nominiert wurde, an dem Abschlussbericht. Dazu werden in das Vorbereitungsdokument "Instrumentum Laboris" die Änderungen und Vorschläge aus den Kleingruppen eingearbeitet. Am Donnerstag, dem 22. Oktober, soll dieser Bericht schließlich vorgestellt werden - anschließend bleibt den Synodenvätern noch einmal Zeit, darüber zu diskutieren und Änderungswünsche und Vorschläge einzubringen.

Nach einem freien Tag wird das endgültige Dokument schließlich am 24. Oktober in der Synodenaula vorgelesen, anschließend wird darüber abgestimmt. Danach bekommt Papst Franziskus das Dokument und kann entscheiden, was passiert. Vatikansprecher Federico Lombardi präzisierte, was in anderthalb Wochen, am Ende der Beratungen, mit dem Abschlußbericht der Synodenväter geschehen wird. Er habe dazu einige Anfragen bekommen, so der Jesuit, und er erläuterte:

Papst entscheidet über Veröffentlichung des Abschlussberichts

"Was wir heute nicht genau wissen, ist, wie der Papst befinden wird – ob er uns wie letztes Jahr sagt ‚Veröffentlicht das sofort’, oder ob er sagt ‚Danke schön, den Bericht behalte ich mir und mache eine Apostolische Exhortation daraus’. Er könnte auch sagen: ‚Ich denke ein paar Tage darüber nach, und dann veröffentlichen wir ihn’."

Dass der Papst den Bericht auch einfach in einer Schublade verschwinden lassen könnte, ist für den Vatikansprecher offenbar keine Option.


Quelle:
dpa , DR , rv