Grütters: Kreuz auf dem Stadtschloss ist "nicht vereinnahmend"

"Das Kreuz ist eine Einladung"

​Nach Ansicht von Kulturstaatsministerin Monika Grütters gehört das Kreuz auf die Kuppel des wiedererrichteten Berliner Stadtschlosses. Sie bezeichnete es als christliches Symbol, das aber "nicht vereinnahmend" sei.

Baustelle Berliner Stadtschloss  / © Sophia Kembowski (dpa)
Baustelle Berliner Stadtschloss / © Sophia Kembowski ( dpa )

Es sei "unstrittig" Teil des beschlossenen historischen Wiederaufbaus, erklärte Grütters in der "Herder Korrespondenz" (Januar). 

Einladung um Wertehorizonte kennenzulernen

"Das Kreuz ist eine Einladung, die unterschiedlichen Bezüge und Traditionen und auch Werthorizonte kennenzulernen - und so auch seinen eigenen Standpunkt zu finden", sagte die katholische Politikerin. "Das Christentum ist eine Religion, die zur Nächstenliebe und zu Toleranz einlädt."

Damit stehe das Kuppelkreuz dem neuen Humboldt Forum im Schloss, das auch ein Museum mit außereuropäischer Kunst beherbergen soll, keineswegs entgegen, so Grütters. Vielmehr sollten in den neuen Ausstellungsräumen die außereuropäischen Kulturen in Beziehung gesetzt werden zu europäischen Traditionen und Wertehorizonten. Es gebe keine neutrale Kultur und keinen neutralen Kulturraum.

Botschaft der Freiheit

"Die Botschaft des Kreuzes ist: Der Mensch ist zur Freiheit befreit", sagte sie. "Wenn wir also vorsichtshalber auf das Kreuz verzichten würden, hätten wir nichts gewonnen, aber viel verloren."

Das Humboldt Forum im wiedererrichten Berliner Stadtschloss soll ab September 2020 etappenweise eröffnet werden. Im Forum werden unter anderem Berlins völkerkundliche Sammlungen und das Stadtmuseum untergebracht. Benannt ist die Einrichtung nach dem Naturforscher Alexander von Humboldt, der am 14. September vor 250 Jahren in Berlin geboren wurde.


Quelle:
KNA