Dalai Lama bewundert Papst wegen Tebartz-Affäre

Tibetisches Lob

Der Dalai Lama hat Papst Franziskus wegen dessen Vorgehen im Skandal um den früheren Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst Respekt gezollt.

Der Dalai Lama / © Boris Roessler (dpa)
Der Dalai Lama / © Boris Roessler ( dpa )

"Ich bewundere ihn dafür, dass er einen deutschen Bischof entlassen hat, der in der Kirche Genügsamkeit predigte, aber privat selbst sehr teure Möbel und derartige Sachen hatte", so das geistliche Oberhaupt der Tibeter im Interview des Schweizer Straßenmagazins "Surprise" (Novemberausgabe).

Papst rief Tebartz-van-Elst ab

Sollte ein tibetischer Mönch so etwas tun, würde er eingreifen, so der Dalai Lama. "Solches Verhalten würde sich sehr schädlich auf die buddhistische Lehre auswirken, und es ist wichtiger, diese aufrechtzuerhalten, als Freundschaften mit bösartigen Leuten zu pflegen."

Nach einer Kostenexplosion beim Bau des Bischofssitzes in Limburg und einer öffentlichen Kontroverse hatte Papst Franziskus Ende März 2014 das Rücktrittsgesuch von Tebartz-van Elst angenommen und ihn von seinem Amt abberufen. Mittlerweile hat der frühere Limburger Bischof ein Amt an der römischen Kurie inne.

Dalai Lama

Der derzeitige Dalai Lama gilt den Tibetern als 14. Wiedergeburt des Buddhas des Mitgefühls. Seit dem 17. Jahrhundert war der Dalai Lama ("Ozean der Weisheit") nicht nur geistliches, sondern auch weltliches Oberhaupt Tibets, bis er diese Aufgabe 2011 einer zivilen Exilregierung unter Ministerpräsident Lobsang Sangay abgab. Nach dem Tod eines Dalai Lama suchen die Mönche des Landes nach einem Kind, in dem nach ihrer Überzeugung die Seele des Buddhas fortlebt.

Der Dalai Lama in seinem Zuhause in McLeod Ganj, Indien / © Salvacampillo (shutterstock)
Der Dalai Lama in seinem Zuhause in McLeod Ganj, Indien / © Salvacampillo ( shutterstock )
Quelle:
KNA