Der Caritasverband hat davor gewarnt, den Bundeshaushalt auch durch Kürzungen bei den Sozialversicherungen zu sichern. Es sei unmöglich, mitten im demografischen Wandel auf diesem Weg kurzfristig spürbare Beiträge zur Einsparung zu erzielen, erklärte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa am Dienstag in Berlin.
Notwendig seien etwa bei der Pflegeversicherung echte Reformen hin zu mehr Generationengerechtigkeit, Steuerung und Effizienz der Strukturen.
Weiter kritisierte Welskop-Deffaa eine Fokussierung auf äußere und innere Sicherheit. Es gehe bei Krisenresilienz um mehr als nur um Verteidigungsfähigkeit, so die Präsidentin des katholischen Wohlfahrtsverbands. "Wir müssen auch vorbereitet sein auf Pandemien und Naturkatastrophen", betonte sie. Militärische Fragen würden isoliert hervorgehoben und "damit der Dreiklang äußerer, innerer und sozialer Sicherheit zerstört".
Positives bei Freiwilligendiensten und Kommunen
Zugleich betonte die Caritas-Chefin, es sei erfreulich, dass die Mittel für Freiwilligendienste erhöht werden sollten: "Dies stärkt Möglichkeiten für junge Menschen und damit die Resilienz unserer Gesellschaft." Ebenso positiv sei es, dass die schwierige Finanzlage der Kommunen beachtet werde. Nur wenn es gelinge, die Kommunen aus ihrer finanziellen Atemnot zu befreien, könnten soziale Angebote erhalten bleiben.