Caritas befürchtet Verelendung von Menschen wegen Sparmaßnahmen

Zahl der Hilfsbedürftigen steigt

Obdachlosigkeit, Verelendung, Drogen - daran seien auch Sparmaßnahmen Schuld, kritisiert die Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Sie bemängelt besonders, dass betroffene Menschen immer weniger Unterstützung erhalten.

Ein Obdachloser in Frankfurt am Main / © Arne Dedert (dpa)
Ein Obdachloser in Frankfurt am Main / © Arne Dedert ( dpa )

Caritas-Präsidentein Eva Maria Welskop-Deffaa macht Sparmaßnahmen für die Verelendung von Menschen mitverantwortlich. "Insgesamt erleben wir seit einigen Jahren eine Zunahme der Straßenobdachlosigkeit mit einhergehender Verelendung", sagte Welskop-Deffaa der "Rheinischen Post". Diese Menschen würden kaum noch von sozialen Diensten und niedrigschwelligen Hilfen aufgefangen, da diese infolge rigider Sparmaßnahmen zurückgefahren oder eingestellt worden seien.

Eva-Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV). / © Gordon Welters (KNA)
Eva-Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes (DCV). / © Gordon Welters ( KNA )

Bei kirchlichen Angeboten wie der Bahnhofsmission nehme die Zahl derer zu, die von Verelendung gezeichnet seien, sagte Welskop-Deffaa. "Für die Mitarbeitenden der Bahnhofsmissionen ist bedrückend zu sehen, wie viele Menschen ganz offenkundig ohne diese offene Anlaufstelle vereinsamen würden."

Drogen als großes Problem

Gerade das Thema Drogen spiele eine große Rolle. Die Einrichtungen und Dienste der Caritas nähmen eine deutliche Zunahme des Konsums künstlicher Drogen wahr, "die dramatisch schnell in eine starke Abhängigkeit, zu psychischen Veränderungen und Desorientierung führen", so die Caritas-Präsidentin.

Quelle:
KNA