Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz, Münchens Kardinal Reinhard Marx, würdigte Bode in seiner Predigt als Seelsorger, der auf die Menschen zugehe und mit ihnen gehe. Er dankte ihm für seine vielfältigen Impulse in die Deutsche Bischofskonferenz und die gesamte Kirche hinein mit "einem bayrischen Vergelt's Gott".
Dreiklang aus Glaube, Vernunft und Leben
Bode lebe sein Leben als Diener Gottes und der Kirche in einem Dreiklang aus Glaube, Vernunft und Leben, sagte Marx. Der Glaube sei ihm schon in der westfälischen Heimat von Kind an wie selbstverständlich mitgegeben worden. In seinem Studium habe er erkannt, diese selbstverständliche Erfahrung "vor das Licht der Vernunft" zu stellen.
Denn die Kirche sei nur dann zukunftsfähig, wenn sie "dialogbereit und fähig ist, vor der Vernunft Rede und Antwort zu stehen". In der Teilnahme am Leben des gesamten Kirchenvolkes schließlich könne der Priester erfahren, dass jeder einzelne Mensch eine Quelle der Erkenntnis ist.
Dieser Dreiklang allein führe zur Weisheit Gottes, die in der Person Jesu Christi begründet ist. "Das ganze Volk Gottes ist die Kirche", so Marx.
Bischofsweihe im Alter von 40 Jahren
Bode war am 1. September 1991 in Paderborn im Alter von 40 Jahren zum Bischof geweiht worden. 1995 wurde er Bischof von Osnabrück. An der Feier nahmen zwölf Bischöfe teil. Darunter waren auch der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, Kopenhagens Bischof Czeslaw Kozon, der Hamburger Erzbischof Stefan Heße und der Hildesheimer Bischof Norbert Trelle.
Bischof Bode sei für seine Geradlinigkeit ebenso bekannt wie für seine Empathie und Zugewandtheit zu den Menschen, würdigte der niedersächsische Landtagspräsident Bernd Busemann beim anschließenden Festakt den Bischof. Er erinnerte insbesondere an den "Akt der Demut" Bodes, als dieser 2010 die Missbrauchsopfer der Kirche um Verzeihen gebeten hatte.
Dabei hab er öffentlich die Scham gezeigt, "welche viele gläubige Christen damals empfanden und noch heute empfinden".Bode hatte sich damals im Dom bei einer Messe in einem Demutsakt bäuchlings ausgestreckt auf den Boden vor dem Altar gelegt.
Dank für das Engagement
Dankbar sei er auch für Bodes Engagement bei der Familiensynode 2015 und sein Eintreten "für das Sakrament der Ehe, für die Familien, aber auch für Menschen, denen es nicht gelingt Ehe und Familie so zu leben, wie es dem Ideal der kirchlichen Lehre entspricht".
Darüber hinaus würdigte er die Arbeit der Kirchen für die Gesellschaft. Das staatliche System brauche die Kirchen, "ihr moralisches Wertesystem und den Rahmen, die sie setzen.
Am Ende der Feier sprach Bode allen Anwesenden seinen "Dank von Herzen" aus. Er versicherte, in den vergangenen Jahrzehnten "ein guter Osnabrücker geworden zu sein - das sollen auch die Paderborner wissen", so der Bischof.
25 Jahre Bischof kämen ihm eher wie zwölfeinhalb Jahre vor, und er sei bereit, "in guter Balance von Wagen und Erwägen", die kommenden Jahre in Osnabrück den Weg weiterzugehen.
Paderborn, Regensburg, Münster und Lippstadt
Bode wurde am 16. Februar 1951 in Paderborn geboren und wuchs in Etteln bei Paderborn auf. Er studierte in Paderborn, Regensburg und Münster Theologie. Nach der Priesterweihe 1975 arbeitete er als Vikar in Lippstadt, als Präfekt im Paderborner Theologenkonvikt für die Priesteramtskandidaten des Erzbistums und promovierte an der Universität Bonn über den Dogmatiker und Moraltheologen Matthias Joseph Scheeben.
Als Bode 1991 mit 40 Jahren Bischof wurde, war er damals der jüngste in diesem Amt innerhalb der Bischofskonferenz. Nach vier Jahren als Weihbischof im Erzbistum Paderborn wurde er am 26. November 1995 als Bischof von Osnabrück eingeführt. Von 1996 bis 2010 war er "Jugendbischof" der Deutschen Bischofskonferenz, derzeit ist er Vorsitzender der Pastoralkommission.