Er sei von Anfang an "sehr offen aufgenommen worden", sagte Bischof Bode im Interview der Bistumszeitung "Kirchenbote" (Sonntag). "Das ist ein Pfund, wenn man weiß: Ich bin hier gewollt und muss nicht gegen Wände anstürmen."
Bode wurde am 1. September 1991 zum Bischof geweiht. Seit November 1995 steht er an der Spitze der Diözese Osnabrück.
Osnabrück war ganz anders als Paderborn
Das Bistum habe ihn geprägt, so Bode. Er sei damals sehr jung gewesen und eigentlich "tief Paderborner". Durch die Situation in Osnabrück aber sei er "geformt" worden. Als 1995 das Erzbistum Hamburg durch Teilung des Bistums Osnabrück entstand, habe es hier einen "Trauerzustand" gegeben, sagte der Bischof.
Auch sei die Diözese nicht so weitläufig und groß gewesen, wie er es aus Paderborn gewohnt gewesen sei. "Ich konnte mich aber ganz gut darauf einlassen, weil es zu meiner Weise passt, Priester und Bischof zu sein."
Keine einsamen Entscheidungen
Die Menschen seien durch die Diasporaerfahrung "sehr offen und weit", sagte Bode. Schnell habe er gemerkt, dass hier gemeinsame Entscheidungen möglich seien. "Ich musste keine Angst davor haben, einsame Entscheidungen zu treffen".
Dadurch habe er gelernt, differenzierter zu unterscheiden, wo er früher eher stärker schwarz-weiß geurteilt habe. "Das lernt man in so einem bunten Bistum."
Äußerlich scheine sein Weg in den vergangenen Jahrzehnten gerade verlaufen zu sein, so Bode. "Es gibt aber auch manches Ringen um den richtigen Weg".
Als Beispiele nannte der Bischof das Jahr 2010, als die Missbrauchsfälle innerhalb der Kirche bekannt wurden, sowie 2013 der Finanzskandal im Bistum Limburg. "Da fragte ich mich: Wer vertraut uns überhaupt noch? Schwimmt uns auf einmal alles weg? Glauben die Menschen dir?"
Kein Gedanke an Ruhestand
Für die Zukunft will Bode nach eigenen Worten "nicht einfach die vergangenen 20 Jahre fortsetzen". Schon das Älterwerden erfordere "andere Rhythmen".
Angesprochen auf den Ruhestand, den Bischöfe erst mit 75 Jahren erreichen, sagte der 65-Jährige, daran wolle er noch nicht denken. Sonst halt er womöglich den Spannungsbogen bis dahin nicht. Aber eines wisse er jetzt schon: "Ich möchte auf jeden Fall hier in Osnabrück bleiben."
Festgottesdienst live auf DOMRADIO.DE
DOMRADIO.DE überträgt im Web-TV den Festgottesdienst für Bischof Bode am Sonntag ab 15 Uhr aus dem Osnabrücker Dom.