Blick auf die Aufarbeitungskommission im Bistum Mainz

Groden-Kranich leitet Gremium

Die Kommission zur Aufarbeitung von sexueller Gewalt und Missbrauch im Bistum Mainz stellt sich neu auf. Zur Kommissionsvorsitzenden wurde nun die Vorsitzende des Kolpingwerks Deutschland Ursula Groden-Kranich gewählt.

Ursula Groden-Kranich / © Ludolf Dahmen (KNA)
Ursula Groden-Kranich / © Ludolf Dahmen ( KNA )

Die Mainzer CDU-Politikerin Groden-Kranich saß von 2013 bis 2021 im Bundestag. Seit 2018 ist sie Bischöfliche Beauftragte für die Prüfung von Vorwürfen sexualisierter Gewalt bei der Katholischen Militärseelsorge in Berlin.

Das Bistum Mainz hat eigenen Angaben zufolge seit 2019 eine unabhängige Aufarbeitungskommission. Mit Groden-Kranich wurde nun erstmals eine Vorsitzende gewählt und das Gremium den 2020 bundesweit zwischen der katholischen Kirche und dem Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung vereinbarten Kriterien zur Aufarbeitung von Missbrauch angepasst.

Kohlgraf und Bentz "ständige Gäste"

Die Mainzer Kommission hat demnach elf Mitglieder, darunter drei Mitglieder des Betroffenenbeirats und eine Bistums-Mitarbeiterin.

Bischof Peter Kohlgraf / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Peter Kohlgraf / © Harald Oppitz ( KNA )

Zwei Mitglieder, die frühere Präsidentin des Oberlandesgerichts Koblenz, Marliese Dicke, und die ehemalige Bundesfamilienministerin Kristina Schröder wurden von den Landesregierungen Rheinland-Pfalz und Hessen benannt. Zur Kommission gehören demnach außerdem 13 ständige Gäste, die kein Stimmrecht haben, darunter Bischof Peter Kohlgraf und Weihbischof Udo Markus Bentz.

Bistum Mainz

Mainzer Dom (DR)
Mainzer Dom / ( DR )

Das Bistum Mainz zählt etwa 742.000 Katholiken in rund 300 Pfarreien.

Es ist 7.692 Quadratkilometer groß und erstreckt sich zu zwei Dritteln auf Hessen. Der rheinland-pfälzische Teil entspricht der Region Rheinhessen. Aus historischen Gründen gehört als Enklave auch das in Baden-Württemberg gelegene Bad Wimpfen zum Bistum. 

Quelle:
KNA