Bistum Trier zahlt Betroffenen aus dem Albertinum Geld

Körperliche, psychische, sexualisierte Gewalt

Schüler des früheren Internats Albertinum im Bistum Trier erhalten für erlittene Gewalt nun eine finanzielle Leistung. Das Bistum teilte am Mittwoch mit, Betroffene könnten zwischen 17.000 und 30.000 Euro bekommen.

Bischof Stefan Ackermann / © Harald Tittel (dpa)
Bischof Stefan Ackermann / © Harald Tittel ( dpa )

Die Regelung beziehe sich nur auf Schüler des Albertinums. Das Jungen-Internat im rheinland-pfälzischen Gerolstein bestand von 1946 bis 1983. Eine Studie hatte im Frühjahr festgestellt, dass Jungen dort vielfach körperliche und psychische, manche auch sexualisierte Gewalt erlebt hatten. Bischof Stephan Ackermann kündigte damals an, dass die Schüler für erlittene Gewalt eine finanzielle Anerkennung erhalten sollten. Bislang gibt es eine solche Regel nur für Betroffene von sexualisierter Gewalt in der Kirche.

Das Vorgehen wurde laut Bistum mit ehemaligen Schülern und dem Betroffenenbeirat des Bistums abgesprochen. Gezahlt werde ein Grundbetrag sowie ein flexibler Betrag, der sich danach bemesse, wie alt die Schüler waren und wie lange sie im Albertinum blieben. Auf Plausibilitätsprüfungen werde verzichtet, da die Männer im Rahmen des Aufarbeitungsprojekts von den Erlebnissen erzählt hätten. Die Auszahlung habe begonnen. Ackermann zeigte sich dankbar, "in relativ kurzer Zeit und in gutem Einvernehmen mit ehemaligen Schülern" eine Lösung gefunden zu haben. 

Bistum Trier

Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Das Bistum Trier ist das älteste in Deutschland. Es erstreckt sich über eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. Im Bistum Trier, das Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien hat, leben etwa 2,5 Millionen Menschen. Als erster Bischof von Trier gilt der heilige Eucharius im dritten Jahrhundert. Das spätere Erzbistum, dessen Oberhirten seit 1198 auch Kurfürsten waren, war eines der wichtigsten im alten Reich. 

Quelle:
KNA