Bistum Trier plant freiwillige Elternbeiträge an Schulen

Kosten variieren

Ab dem kommenden Schuljahr sollen Eltern an 15 katholischen Schulen im Bistum Trier freiwillig Schulgeld zahlen. Nicht alle sind davon gleichermaßen betroffen. Mögliche Sozialtarife werden derzeit noch geprüft.

Symbolbild Lehrerin interagiert mit Schülern im Unterricht / © BalanceFormCreative (shutterstock)
Symbolbild Lehrerin interagiert mit Schülern im Unterricht / © BalanceFormCreative ( shutterstock )

An 15 der 20 Schulen sei ab dem nächsten Schuljahr die Einführung solcher freiwilligen Elternbeiträge vorgesehen, teilte das Bistum Trier am Dienstag mit. So solle weiterhin "ein hochwertiges, christlich geprägtes Bildungsangebot" bereitgestellt werden. Der Schritt wurde bereits vor geraumer Zeit angekündigt. Bislang sind die Schulen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland für die Schülerinnen und Schüler beitragsfrei. Als Begründung für die neuen Beiträge gab die Bistumsverwaltung finanzielle Gründe an.

Bistum Trier  / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bistum Trier / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Voraussetzung für deren Einführung sei jedoch eine rechtliche Prüfung mit den beiden Bundesländern. Die monatlichen Zahlungen sollen dabei je nach Schulform unterschiedlich ausfallen. An Grundschulen seien laut Mitteilung demnach beispielsweise 48 Euro festgelegt und an Gymnasien 67 Euro. Gänzlich ausgenommen blieben berufsbildende Schulen und Schulzweige, die Förderschule und die Bischöfliche Realschule in Boppard. Diese Einrichtung soll in wenigen Jahren geschlossen werden, wie das Bistum bereits zuvor öffentlich erklärte.

Geschwisterkind-Regel wird noch geprüft

Womöglich werden soziale Faktoren berücksichtigt. "Eine Staffelung, die sich auf die Anzahl der Geschwisterkinder oder das Haushaltseinkommen der Familie bezieht, wird noch geprüft", sagte der Leiter des Bereichs Kinder, Jugend und Bildung, Matthias Struth.

Erstklässler mit Schultüte  / © Ralf Hirschberger (dpa)
Erstklässler mit Schultüte / © Ralf Hirschberger ( dpa )

"Unsere Aufnahmekriterien bleiben unverändert", versicherte die Leiterin der Abteilung Schule und Religionsunterricht, Kerstin Schmitz-Stuhlträger. Die Aufnahme eines Kindes an einer der betroffenen Schulen oder deren Besuch sei nicht an die Zahlung freiwilliger Beiträge geknüpft.

Bistum gibt 20 Millionen für Schulen aus

"Jeder gibt, was er kann, um solidarisch unsere Schulen zu erhalten für alle Kinder, egal welcher Konfession oder welcher sozialen Schicht", betonte die Bildungsexpertin. Die Beiträge kämen anonymisiert durch eine Stiftung der jeweiligen Schule zugute.

Nach eigenen Angaben gibt das Bistum Trier pro Jahr rund 20 Millionen Euro für die Schulen aus. Aufgrund sinkender Kirchensteuereinnahmen findet seit längerem eine Finanzoptimierung im Bistum statt.

Bistum Trier

Das Bistum Trier ist das älteste in Deutschland. Es erstreckt sich über eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. Im Bistum Trier, das Grenzen zu Frankreich, Luxemburg und Belgien hat, leben etwa 2,5 Millionen Menschen, davon sind 1,1 Millionen katholisch. 

Als erster Bischof von Trier gilt der Heilige Eucharius im dritten Jahrhundert. Das spätere Erzbistum, dessen Oberhirten seit 1198 auch Kurfürsten waren, war eines der wichtigsten im alten Reich. Es umfasste ein Gebiet vom französischen Stenay an der Maas im Westen bis vor Gießen im Osten. 

Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Liebfrauenkirche und Trierer Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA