Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 800-jährigen Jubiläum der Grundsteinlegung des St.-Paulus-Doms in Münster zeigt das Domkapitel bis Sonntag, 6. Juli, erstmals seit 2014 wieder Teile des Domschatzes. Die Stücke sind auf dem Hochaltar im Westwerk des Doms ausgestellt.
Dompropst Hans-Bernd Köppen betonte in seiner Predigt zur Eröffnung der Ausstellung, dass das Fest nicht die Steine selbst, sondern das Miteinander und die Liebe feiern solle. "Lasst euch als lebendige Steine zu einem geistigen Haus aufbauen", zitierte er aus dem ersten Brief des Paulus an die Korinther. Nicht Mauern trügen, sondern Gott, so Köppen weiter.
Reliquiare verschiedener Heiliger
Der Hochaltar im Westwerk wurde eigens für den Domschatz geschaffen. Auf drei Ebenen sind dort verschiedene Exponate zu sehen. Die oberste Ebene zeigt Büsten biblischer Propheten aus dem 14. Jahrhundert. Sie stehen für die Hoffnung auf Gottes Wirken und die Erwartung seines Heils. In der mittleren Ebene befinden sich Apostelfiguren aus dem 14. Jahrhundert sowie eine Marienfigur aus dem 13. Jahrhundert.
Ergänzt wird diese Ebene durch ein Reliquienkreuz aus dem 12. Jahrhundert. Laut Ausstellungskonzept verweist diese Ebene auf die mit Christus begonnene "Fülle der Zeiten". Die untere Ebene zeigt Reliquiare verschiedener Heiliger in aufwendig gearbeiteten Gefäßen. Dazu gehören unter anderem Reliquien des Apostels Paulus, des Namenspatrons des Doms, sowie weiterer Heiliger aus der Geschichte des Bistums Münster. Weitere Informationen zur Ausstellung und zu den Jubiläumsfeierlichkeiten sind online verfügbar.