Bistum Limburg gibt Millionendefizit im Haushalt bekannt

34 Millionen Euro

Das Bistum Limburg hat im Haushaltsjahr 2024 ein Defizit von 34 Millionen Euro im Haushalt erwirtschaftet. Zur Deckung muss das Bistum auf Rücklagen zugreifen. Zudem soll ein "umfassendes Haushaltssicherungskonzept" erstellt werden.

Limburger Dom / © Julia Steinbrecht (KNA)
Limburger Dom / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Der Haushalt des Bistums Limburg für 2024 weist einen Jahresfehlbetrag von rund 34 Millionen Euro aus. Das teilte die Diözese am Montag mit. Erträgen von etwa 309 Millionen Euro stünden Aufwendungen von rund 343 Millionen Euro gegenüber.

Das Defizit solle durch eine Entnahme aus Rücklagen gedeckt werden, "um die Kontinuität der zentralen pastoralen Aufgaben des Bistums weiterhin zu gewährleisten". Nötig sei eine "verantwortungsbewusste Finanzplanung in einer von einer wachsenden Zahl von Kirchenaustritten geprägten Zeit", hieß es.

Vorhandenes "strukturelles Defizit"

Finanzielle Herausforderungen ergäben sich durch sinkende Kirchensteuereinnahmen und steigende Betriebskosten. Dennoch bleibe das Bistum "seinem Auftrag und seinen vielfältigen sozialen, seelsorgerischen und caritativen Verpflichtungen auch in Zukunft treu". Die größte Einnahmequelle bildeten nach wie vor die Kirchensteuern, die den Angaben zufolge 73 Prozent der Erträge ausmachen.

Diözesanökonom Thomas Frings setzt auf ein nachhaltiges Haushaltsmanagement. "Wir sind dabei, ein umfassendes Haushaltssicherungskonzept zu entwickeln", kündigte er an. Es solle kurzfristige, mittelfristige und langfristige Maßnahmen umfassen. Damit wolle man auch das vorhandene "strukturelle Defizit" angehen.

Kirchenfinanzen in Deutschland

In Deutschland haben die Kirchen das in der Verfassung verankerte Recht, von ihren Mitgliedern Abgaben (Kirchensteuern) zu erheben. Diese Steuer ist die wichtigste Finanzquelle zur Wahrnehmung kirchlicher Aufgaben in Seelsorge, Bildung und Sozialwesen. Die Höhe richtet sich in der Regel nach der Einkommenssteuer. Die Kirchensteuer wird vom Staat eingezogen; er erhält dafür rund drei Prozent des Gesamtaufkommens.

Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski (shutterstock)
Was macht die Kirche mit den Kirchensteuern? / © Grzegorz Zdziarski ( shutterstock )
Quelle:
KNA