Bistum Passau passt Haushaltsplan an fehlende Mittel an

Kirchensteuer sinkt

Im Bistum Passau werden die Einnahmen aus der Kirchensteuer weniger. Insbesondere die Zuflüsse aus der Lohnsteuer befänden sich nachhaltig im Minus. Konkret beziffert wurde der Rückgang für 2023 mit 4,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Blick auf Passau / © lara-sh (shutterstock)

Das entspricht einer Summe von rund 3,5 Millionen Euro. Das sagte Finanzdirektor Josef Sonnleitner am Montag.

Anders als früher sei dieses Ergebnis auch nicht mehr durch Zuwächse bei der Kirchensteuer auf Einkommen kompensiert worden, fügte er hinzu. "Die Zeiten des kontinuierlichen Anstiegs des Kirchensteueraufkommens sind wohl jetzt vorbei." Die Finanzlage der Bistümer in Deutschland werde sich in den kommenden Jahren verschärfen.

Symbolbild Geld und Kirche / © Andrei Korzhyts (shutterstock)
Symbolbild Geld und Kirche / © Andrei Korzhyts ( shutterstock )

Kleines Plus für 2024 erwartet 

Das spiegelt sich auch in der geplanten Gewinn- und Verlustrechnung des Bistums für 2024 wider, die ebenfalls am Montag veröffentlicht wurde. Auf der Einnahmenseite rechnen die Haushälter mit rund 111,3 Millionen Euro Erträgen aus der Kirchensteuer insgesamt. Das wären 6,4 Millionen Euro weniger als 2022 erzielt wurden. Ein geprüfter Jahresabschluss für 2023 liegt noch nicht vor. 

Ausgeben will das Bistum im laufenden Jahr 143,5 Millionen Euro. Abgefedert werden soll die Differenz zu den Einnahmen durch steigende Gewinne aus Beteiligungen, Ausleihungen und Wertpapieranlagen. Diese sollen 2024 fast 5,9 Millionen Euro einbringen. Am Jahresende würde dann ein kleines Plus von etwa 0,8 Millionen Euro stehen. 

Viele Renovierungen

Als "wohlwollend für die Fläche" bezeichnet Sonnleitner den Etat. Damit meint er vor allem Sonderzuschüsse an die Pfarrkirchenstiftungen, die viermal im Jahr fließen sollen. Außerdem sei ein weiterer Zuschuss von 1.000 Euro pro zu unterhaltendem Gebäude an jede Gemeinde vorgesehen. 

Um einem Renovierungsstau vorzubeugen, wurde der Bauhaushalt um 2,8 Millionen Euro auf nunmehr 10,8 Millionen Euro erhöht. Geplant sind aktuell 122 Maßnahmen, die großteils der Instandhaltung dienen sollen.

Bistum Passau

Dom Sankt Stephan in Passau / © Günter Vahlkampf (KNA)
Dom Sankt Stephan in Passau / © Günter Vahlkampf ( KNA )

Die Diözese Passau wurde 739 von Bonifatius gegründet und war einst mit mehr als 42.000 Quadratkilometern das größte Bistum des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Es erstreckte sich donauabwärts bis Wien. Im Lauf der Geschichte verlor die Diözese sechs Siebtel ihres Gebiets an neu gegründete Bistümer wie Linz, Sankt Pölten und Wien. Mit der Säkularisation 1803 endete die weltliche Herrschaft der Passauer Bischöfe.

Quelle:
KNA