Bischof wirft Mexikos Präsident "Komplizenschaft" vor

Kirche kritisiert Sicherheitskonzept

In der mexikanischen Provinz Morelos haben am Wochenende mehrere tausend Menschen an einem Marsch für Frieden teilgenommen. Organisiert war der Marsch von der katholischen Kirche, die das Sicherheitskonzept der Regierung kritisiert.

Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador / © Octavio Hoyos (shutterstock)
Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador / © Octavio Hoyos ( shutterstock )

Cuernavacas Bischof Ramon Castro kritisierte laut dem Sender Canal 44 erneut die als "Umarmungen statt Schüsse" bezeichnete Sicherheitsstrategie des linkspopulistischen Präsidenten Andres Manuel Lopez Obrador.

Die Mexikanische Bischofskonferenz hat die Strategie für gescheitert erklärt. Der Friedensmarsch in der Provinzhauptstadt Cuernavaca fand bereits zum achten Mal statt.

Gewalt und Kriminalität wachsen

Im nordmexikanischen Bundesstaat Chihuahua waren im Juni zwei Jesuiten erschossen worden, als sie einem Mann, der vor Bewaffneten floh, Schutz in ihrer Kirche geboten hatten. Daraufhin eröffneten die Täter das Feuer und töten alle drei.

Gewalt in Mexiko / © Eduardo Verdugo (dpa)
Gewalt in Mexiko / © Eduardo Verdugo ( dpa )

Die Tat hatte über die Grenzen Mexikos hinaus Entsetzen ausgelöst und eine neuerliche Debatte über Gewalt und Kriminalität sowie die Sicherheitspolitik der Regierung in Gang gebracht. Kirchenvertreter forderten die Regierung auf, ihre Sicherheitsstrategie zu überdenken. Präsident Lopez Obrador verteidigt seine Politik als langfristig bessere Lösung.

Kirche in Mexiko

Mexiko ist nach Brasilien das größte katholische Land der Welt. Nach Vatikanangaben sind mehr als 90 Prozent der rund 120 Millionen Mexikaner Katholiken. Andere Quellen nennen etwas niedrigere Zahlen.

Unter den spanischen Eroberern erfolgte die Christianisierung der indianischen Urbevölkerung im 16. Jahrhundert oft unter Zwang und mit brutaler Gewalt. Die Methoden wurden von der Inquisition weitgehend gebilligt oder auch angeordnet.

Kathedrale in Mexiko City / © Victor SG (shutterstock)
Quelle:
KNA