Papst Franziskus und auch sein Nachfolger Leo XIV. verwendeten den Begriff "Synodalität", verstünden darunter aber etwas "völlig anderes" als das, "was in Frankfurt praktiziert wurde", sagte Voderholzer der katholischen Würzburger Wochenzeitung "Die Tagespost".
Hierzulande werde darin ein politisches Strukturelement gesehen, verbunden mit einem starken Veränderungswillen, führte der Bischof aus. Anders bei Papst Franziskus. Ihm sei es um einen Stil des kirchlichen Lebens gegangen, um kirchliche Gemeinschaft, um gemeinsames Hören auf den Heiligen Geist. "Damit bin ich voll einverstanden."
"Zerrbild bischöflicher Autorität"
Wie der Synodale Ausschuss weitergehe, bleibe abzuwarten, erklärte Voderholzer. Es sei Sache des Trägervereins, wie man mit Rom in einer Weise weiterarbeite, die die Einheit der Kirche bewahre. "Ich wehre mich jedenfalls gegen das Zerrbild bischöflicher Autorität, als ob wir absolutistisch über unsere Gläubigen herrschen. Wer den Alltag eines Bischofs kennt, weiß, wie stark wir eingebunden sind in Beratung, Mitwirkung, Kooperation – eben Synodalität."
Der aktuell aus 70 Mitgliedern bestehende Synodale Ausschuss ist ein Ergebnis des 2019 von der Deutschen Bischofskonferenz und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken gestarteten Synodalen Wegs.
Voderholzer wirkt in dem Gremium nicht mit. Zugleich monierte der Bischof, dass vonseiten der Deutschen Bischofskonferenz bisher vermieden werde, kritische Stimmen zum Synodalen Weg am Gespräch mit Vatikanvertretern zu beteiligen. "Das wird wiederum in Rom kritisch gesehen. Wenn Dialog und Versöhnung gewünscht werden, darf man kritische Stimmen nicht ausschließen", sagte Voderholzer.