Bischof Voderholzer bekräftigt "männliches Wesen" Jesu

Und das Wort ist Mann geworden?

Für den Regensburger Bischof Voderholzer besteht keine Zweifel an der Männlichkeit Jesu. Ein "Menschsein jenseits und unabhängig von geschlechtlicher Bestimmung" gebe es nicht, so Voderholzer 

Die Figur des Jesuskindes in der Christmette / © Cristian Gennari (KNA)
Die Figur des Jesuskindes in der Christmette / © Cristian Gennari ( KNA )

Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer hat die Zuordnung des priesterlichen Weiheamts zum männlichen Geschlecht innerhalb der katholischen Kirche verteidigt. Mit Jesus sei an Weihnachten die "Fleisch gewordene Gegenwart Gottes" in die Welt gekommen, sagte Voderholzer in seiner Predigt am ersten Weihnachtsfeiertag in Regensburg. Zudem ließen die biblischen Zeugnisse und die Liturgie der Kirche auch keinen Zweifel "an der konkreten Menschheit Jesu als männliches Wesen".

In diesem Zusammenhang wies der Bischof Äußerungen zurück, wonach es im Glaubensbekenntnis nicht heiße, dass das ewige Wort des Vaters Mann geworden sei, sondern Mensch. Hier werde versucht, "das Credo gegen die kirchliche Tradition auszuspielen" und ihm eine Sicht von Mensch und menschlicher Natur unterzuschieben jenseits von geschlechtlicher Determinierung.

Nach den Worten von Voderholzer ist eine solche Trennung von "abstrakter und vermeintlich un- oder übergeschlechtlicher menschlicher Natur und konkreter Existenz tendenziell gnostisch". Der Johannes-Evangelist habe dies in seinem Evangelium mit der starken Formulierung der Fleisch-Werdung auch im Blick.

Voderholzer: Kein Grund von biblischer "Schöpfungstatsache" abzuweichen

"Es gibt kein Menschsein jenseits und unabhängig von geschlechtlicher Bestimmung", betonte der Bischof. Es gebe auch heute wissenschaftlich keinen Grund, von der biblisch bezeugten Schöpfungstatsache abzuweichen, dass der Mensch entweder als Mann oder als Frau existiere. Alle Phänomene, die zu einer Ausweitung der Zahl möglicher Geschlechter führten, entsprängen einer vorausgehenden philosophischen Vorentscheidung in Bezug auf die Anthropologie, so Voderholzer. Sie ließen sich auch anders erklären.

Zugleich sagte er, die Zuordnung des Weiheamts zum männlichen Geschlecht lasse sich nicht auf der Ebene der Schöpfungstheologie oder Inkarnationstheologie alleine klären. Sie hänge auch mit der sakramententheologischen Frage zusammen. Die römisch-katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen gingen davon aus, dass zur Repräsentation Christi, des Hauptes der Kirche, von seiner natürlichen Zeichenhaftigkeit das männliche Geschlecht gehöre.


Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Maria Irl (KNA)
Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg / © Maria Irl ( KNA )
Quelle:
KNA
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