Bischof Stäblein sieht in Kirchen Zufluchtsorte für Schutzbedürftige

"In politisch schwierigen Zeiten"

Zum Weltflüchtlingstag hat die Evangelische Kirche in Deutschland zu mehr Solidarität mit geflüchteten Menschen aufgerufen. Die Unantastbarkeit der menschlichen Würde gelte überall, auch an unseren Außengrenzen.

Christian Stäblein / © Soeren Stache (dpa)
Christian Stäblein / © Soeren Stache ( dpa )

"Wir sind als Mitmenschen angesprochen, wo immer Menschen verfolgt und vertrieben sind, in Angst leben müssen und Schutz suchen", erklärte der EKD-Flüchtlingsbeauftragte Christian Stäblein am Donnerstag.

"Würde des Menschen unantastbar"

Der Berliner Bischof erinnerte an die Würde und Rechte von Menschen auf der Flucht: "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Das gilt überall, das gilt auch an unseren Grenzen." Daran erinnere die Kirche in "politisch schwierigen Zeiten". Stäblein versicherte: "Unsere Kirchen sind und bleiben Zufluchtsorte für Schwache und Schutzbedürftige."

Laut Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR sind weltweit mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg, Gewalt und Verfolgung. Dabei nehmen die Binnenvertriebenen, die vor Konflikten innerhalb des eigenen Landes flüchten müssen, den größten Anteil ein.

Anstieg um 6,3 Millionen

Ihre Zahl wuchs bis Ende 2024 um 6,3 Millionen auf 73,5 Millionen. Die Zahl der Flüchtlinge, die ihr eigenes Land verlassen und Schutz in anderen Staaten suchen, bezifferte das UNHCR Ende 2024 auf 42,7 Millionen.

Weltflüchtlingstag

Der Weltflüchtlingstag ist ein von den Vereinten Nationen eingerichteter Aktionstag, der seit 2001 am 20. Juni stattfindet. Bereits seit 1914 gibt es den Welttag des Migranten und Flüchtlings (auch Welttag der Migranten und Flüchtlinge; kurz Weltflüchtlingstag), ein jährlich am 19. Januar stattfindender, kirchlicher Gedenktag für Flüchtlinge und Migranten. Er wurde erstmals 1914 von Papst Benedikt XV. mit dem Dekret Ethnografica studia ausgerufen.

Flüchtlingslager auf Zypern / © Andrea Krogmann (KNA)
Flüchtlingslager auf Zypern / © Andrea Krogmann ( KNA )
Quelle:
epd