Behandlung von Patienten in armen Ländern, Schulungen von Ärzten und Hebammen, Aufbau von Krankenhäusern in Afrika, Asien und Südamerika - anlässlich 100 Jahre Missionsärztliches Institut in Würzburg hat die Deutsche Bischofskonferenz die Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als herausragend gewürdigt.
Der für das Thema Weltkirche zuständige Bischof Bertram Meier sagte bei der Feier am Samstag, die Covid-19-Pandemie habe gezeigt, wie verletzlich die Menschheit sei.
Bekämpfung von Armutserkrankungen
Die Einrichtung in Würzburg heißt heute "medmissio - Institut für Gesundheit weltweit". Sie ist in Deutschland die einzige katholische Fachstelle für Gesundheit in der Einen Welt. Seit der Gründung waren rund 300 Ärztinnen und Ärzte sowie Krankenschwestern, Hebammen und andere Gesundheitsexperten im Einsatz.
Medmissio engagiert sich in der Erforschung und Bekämpfung tropischer Armutserkrankungen. Das Institut berät Organisationen in Gesundheitsfragen und hält Kurse für medizinisches Fachpersonal.
Meier sagte laut Mitteilung weiter, dabei gehe es nicht nur um medizinische Fragen, sondern auch um soziale und politische Faktoren. Die Hilfe für Erkrankte habe "immer einen festen Ort im Wirken der Kirche". So habe sie während der Corona-Pandemie, "nicht zuletzt durch das mutige Engagement vieler Missionare und Ordensleute weltweit, die sich freiwillig und oftmals ungeimpft um die Infizierten kümmerten, den Kranken zur Seite gestanden".
Kirche als Anwältin der Armen
Die globalen Ressourcen der Gesundheitsversorgung seien nicht auf den tatsächlichen Bedarf abgestimmt, kritisierte Meier. Dies sei ungerecht und widerspreche dem Willen Gottes.
Die Kirche müsse sich als Anwältin der Armen dafür einsetzen, "dass diejenigen Menschen, die die größten Hindernisse haben, ein gesundes und erfülltes Leben zu führen, zu primären Adressaten globaler Gesundheitsstrategien werden".