Osnabrücks Bischof Dominicus Meier hat die niedersächsischen Landtagsmitglieder aufgefordert, "jede noch so kleine Chance auf Versöhnung" und den Einsatz für Frieden zu nutzen.
Besonders sie sollten "nach besten Kräften die lebensbedrohlichen Mächte eindämmen und für Freiheit, Demokratie und die Rechte aller Menschen einstehen", sagte Meier am Donnerstag bei einem Gottesdienst zu Beginn der Landtagssitzungen nach der Sommerpause in Hannover.
"Bibel widerspricht dem Geschäft mit der Angst"
Bei dem ökumenischen Gottesdienst in der Marktkirche mit dem evangelischen Landesbischof Ralf Meister bezog Meier sich auf die Zusagen Gottes "nie wieder" die Erde durch eine Sintflut zu vernichten. "Der biblische Text widerspricht dem Geschäft mit der Angst und den Schreckensszenarien, die einzelne Parteien derzeit für sich nutzen", mahnte der Osnabrücker Bischof.
Gegen den "zunehmenden Egoismus der Staaten und Gesellschaften" gelte es die "heute oft gering geachteten Werte wie Gemeinsinn und eine gesamtgesellschaftliche Solidarität" zu stärken. Die entschieden im Land über das Wohlergehen der Menschen, ihre Lebensperspektive und nicht selten über ein Leben in Frieden.
Dominicus Meier
Dr. Dominicus Meier OSB wurde 1959 in Finnentrop-Heggen als Michael Meier geboren und wuchs in Grevenbrück auf. Nach seinem Abitur am Klemens-Hofbauer-Kolleg in Bad Driburg trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein und nahm den Ordensnamen Dominicus an.
