Bischof Krämer ermutigt Frauen zum Engagement in der Kirche

"Nicht so schnell, wie wir uns das wünschen"

Der Rottenburger Bischof ist optimistisch, dass sich in der Kirche etwas tut. Beim Treffen mit Vertreterinnen von Maria 2.0 ermutigte er Frauen, sich weiter einzubringen. Klaus Krämer sieht Chancen für neue Leitungsmodelle.

Bischof Klaus Krämer / © Nico Kurth (KNA)
Bischof Klaus Krämer / © Nico Kurth ( KNA )

Der Rottenburger Bischof Klaus Krämer ist zuversichtlich, dass sich die Dinge in der katholischen Kirche verändern werden. 

"Vielleicht nicht so schnell, wie wir uns das wünschen", sagte er am Freitag bei einem Treffen mit Vertreterinnen der Initiative Maria 2.0 aus allen Regionen der Diözese. Krämer ermutigte die Teilnehmerinnen, sich weiterhin zu engagieren: "Wir haben in der Diözese Rottenburg-Stuttgart eine gute Kultur entwickelt, Frauen zu beteiligen - bis hin zur Leitungsebene."

Mitglieder der Initiative Maria 1.0 demonstrieren beim Auftakt zur fünften Synodalversammlung am 9. März 2023 in Frankfurt. Im Hintergrund stehen Frauen der Initiative Maria 2.0. / © Julia Steinbrecht (KNA)
Mitglieder der Initiative Maria 1.0 demonstrieren beim Auftakt zur fünften Synodalversammlung am 9. März 2023 in Frankfurt. Im Hintergrund stehen Frauen der Initiative Maria 2.0. / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Krämer sieht vor allem mit Blick auf den diözesanen Entwicklungsprozess gute Chancen für andere Leitungsmodelle, in denen Frauen eine größere Rolle in der Gemeindeleitung zukommen könnte. "Das wäre schon ein bedeutender Schritt", der aber mit Verantwortung und Bedacht zu gehen sei.

Katholisch bedeute allumfassend und stehe für Vielfalt, so Krämer weiter. Innerhalb einer pluralen Kirche sollten unterschiedliche Meinungen und Strömungen Raum haben. Diese seien zugleich Beiträge, um die Glaubensgemeinschaft weiterzuentwickeln. "Auf diesem Weg sehe ich uns", betonte der Rottenburger Bischof.

Diskussionen nicht nur in Deutschland

Mit Blick auf divergierende Positionen in der Weltkirche und auch innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz gehe es jedoch auch darum, "zu bewahren, was wir erreicht haben". Die deutschen Bischöfe seien weiterhin in verschiedenen Fragen, die beim Synodalen Weg beraten wurden, mit Rom im Gespräch. Durch den synodalen Prozess auf weltkirchlicher Ebene habe sich zudem gezeigt, dass die unterschiedlichen Themen nicht nur in Deutschland, sondern auch anderswo diskutiert werden.

Die Initiative Maria 2.0 tritt für umfassende Veränderungen in der katholischen Kirche ein. Das Netzwerk wurde 2019 gegründet und fordert unter anderem mehr Rechte für Frauen und eine erneuerte Sexualmoral.

Vatikan will Debatten zu Frauenweihe und Homosexualität stoppen

Rom stellt ein Warnschild auf und will deutsche Reformbestrebungen stoppen. Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat den deutschen Bischöfen in einer offiziellen Note mitgeteilt, dass die den Männern vorbehaltene Priesterweihe und die Lehre der Kirche zur Homosexualität nicht verhandelbar seien, berichtet die katholische Wochenzeitung "Die Tagespost". Der Pressesprecher der Bischofskonferenz, Matthias Kopp, bestätigte, dass den Bischöfen das Schreiben bei ihrem Ständigen Rat zu Wochenbeginn vorgelegen habe.

Statue des Apostels Petrus im Vatikan (shutterstock)
Quelle:
KNA