Bischof Fürst will mit queeren Personen sprechen

"So schnell als möglich"

Bischof Gebhard Fürst will "so schnell als möglich ein persönliches Gespräch" mit queeren Personen aus seinem Bistum führen. Eine Gruppe dieser Menschen hatte Fürst in einem Offenen Brief Dialogverweigerung vorgeworfen.

Bischof Gebhard Fürst / © Julia Steinbrecht (KNA)
Bischof Gebhard Fürst / © Julia Steinbrecht ( KNA )

In einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung betonte Fürst, er nehme den Vorwurf, queere Personen zu diskriminieren, sehr ernst. Zugleich wies er die Vorhaltung zurück.

Fürst kündigte an, dass die Diözese homosexuellen und queeren Menschen ein Beratungs- und Seelsorgeangebot machen wolle. Die Beratungsstelle für Homosexuelle sei bereits geschaffen, die für Queere werde aktuell vorbereitet und zum Jahresbeginn umgesetzt.

Neue arbeitsrechtliche Grundordnung für kirchliche Angestellte

Mit Blick auf eine neue arbeitsrechtliche Grundordnung für kirchliche Angestellte, über die die Deutsche Bischofskonferenz laut Fürst kommende Woche bei ihrer Vollversammlung beraten will, will sich der Bischof für eine Regelung einsetzen, "die auf Basis des christlichen Menschenbildes dem Respekt vor und der Würde von queeren Personen gerecht wird".

Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner (SW)
Abstimmungsgerät bei der vierten Synodalversammlung / © Max von Lachner ( SW )

Die Gruppe queerer Personen fordert in ihrem Brief "zwingend eine grundlegende Reform der kirchlichen Sexualmoral". Enttäuschung und Wut sprachen die Menschen darüber aus, dass beim katholischen Reformprojekt Synodaler Weg ein Papier zur Sexualmoral an einer Sperrminorität konservativer Bischöfe gescheitert war.

Fürst gehört nach eigenem Bekunden zu denen, die sich enthalten haben. Bislang war unklar, wie er abgestimmt hatte.

Katholische Verbände solidarisieren sich mit katholischer queerer Initiative

Rund 20 katholische Verbände und Organisationen solidarisieren sich mit queeren Katholikinnen und Katholiken. "Es darf nicht länger hingenommen werden, dass Menschen in kirchlichen Kontexten aus Angst gegenüber Kirchenvertreter*innen ein Schattendasein führen müssen, wenn sie nicht dem von der Kirche normierten Geschlechterbild entsprechen", heißt es in einer am Montag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Anlass sind Äußerungen der Betroffenen zu ihrer Sexualität beziehungsweise ihrer Geschlechteridentität im Rahmen einer bundesweiten Kampagne.

Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol (shutterstock)
Homosexuelles Paar mit Armbändern in Regenbogenfarben / © chayanuphol ( shutterstock )
Quelle:
KNA