Bischof Bätzing lobt Lehrschreiben "Dilexi te" von Papst Leo XIV.

Dankbar für deutliche Worte

Bischof Georg Bätzing würdigt das erste Lehrschreiben "Dilexi te" von Papst Leo XIV. Es zeige die Hinwendung zu den Armen und Benachteiligten. Leo gehe damit den von Papst Franziskus eingeschlagenen Weg weiter.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, zeigt sich dankbar für die deutlichen Worte von Papst Leo XIV. in dessen Schreiben "Dilexi te".

"Er macht mit diesem Dokument deutlich, dass er den von seinem Vorgänger eingeschlagenen Weg der Kirche einer verstärkten Zuwendung hin zu den Armen und Benachteiligten weitergeht", würdigte Bätzing am Donnerstag in Bonn das erste Lehrschreiben des Papstes. Er hoffe, dass die Worte intensive Rezeption und breite Beachtung inner- und außerhalb der Kirche erfahren.

Papst Leo XIV. unterzeichnet das Apostolische Schreiben "Dilexi te" (dt. Ich habe dich geliebt) am 4. Oktober 2025 im Vatikan. Hinter ihm steht Erzbischof Edgar Robinson Peña Parra, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats. / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. unterzeichnet das Apostolische Schreiben "Dilexi te" (dt. Ich habe dich geliebt) am 4. Oktober 2025 im Vatikan. Hinter ihm steht Erzbischof Edgar Robinson Peña Parra, Substitut des Vatikanischen Staatssekretariats. / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Bereits mit seiner Namenswahl habe Leo XIV. auf Leo XIII. verwiesen, der mit seiner Enzyklika "Rerum novarum" als Begründer katholischen Soziallehre gilt. Mit dem jetzigen Schreiben löse der Papst nun ein, was er mit der Namenswahl bereits signalisiert habe, so der Limburger Bischof. Er positioniere sich nachdrücklich in der aus "Rerum novarum" heraus entwickelten Tradition der Sozialverkündigung.

Über unglaubwürdige Christen

Bätzing hob den Fokus des Papstes auf das Verständnis von der Kirche als Kirche der Armen hervor. Die Armen seien dem Papst zufolge entscheidend für die Verkündigung des Evangeliums, nicht, um es ihnen zu verkünden, sondern weil Gott bei den Armen zu finden sei. Mit der Fokussierung der Option für die Armen, die aus der lateinamerikanischen Befreiungstheologie seit den 1960er- Jahren hervorgehe, stelle sich Leo XIV. ganz auf die Seite seines Vorgängers Franziskus.

Das Apostolische Schreiben von Papst Leo XIV. über die Liebe zu den Armen "Dilexi te" / © Monica Giuliani/Catholicpressphoto/Vatican Media/IPA/Zuma Press (dpa)
Das Apostolische Schreiben von Papst Leo XIV. über die Liebe zu den Armen "Dilexi te" / © Monica Giuliani/Catholicpressphoto/Vatican Media/IPA/Zuma Press ( dpa )

Auch das Thema Migration findet in "Dilexi te" Erwähnung. Dabei kritisiere der Papst weder einzelne nationale Maßnahmen, noch empfehle er bestimmte Vorgehensweisen, so Bätzing. Trotzdem werde deutlich, "dass Christinnen und Christen unglaubwürdig sind und nicht der Botschaft des Evangeliums entsprechen, wenn sie diese Aufgabe und Sendung der Kirche in diese Welt und Gesellschaft hinein nicht ernstnehmen".

Erstes Lehrschreiben des Papstes

Am Donnerstag hatte der Vatikan das erste Lehrschreiben von Papst Leo XIV. veröffentlicht. Die auf den 4. Oktober datierte "Apostolische Exhortation" trägt den Titel "Dilexi te" (Ich habe dich geliebt) und legt den Fokus auf Armut und Wirtschaft. Der Papst übernimmt darin etwa einen der provokantesten Sätze seines Vorgängers und betont, es sei notwendig, weiterhin die "Diktatur einer Wirtschaft, die tötet" anzuprangern.

Quelle:
KNA