Bischof Bätzing fordert eine politische Kirche

Orientierung und Zusammenhalt

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist der Meinung, dass die Kirche politisch sein muss, denn "die Botschaft des Evangeliums ist politisch". Georg Bätzing blickt außerdem auf das zu Ende gehende Jahr.

Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz (KNA)
Bischof Georg Bätzing / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Kirche mache keine Alltagspolitik, stattdessen sei es für sie wichtig, Orientierung in bestimmten Fragestellungen zu geben, sagte der Limburger Bischof Georg Bätzing am Dienstag im ZDF-Morgenmagazin. Als Beispiele für Debatten, in die sich die Kirche einschalte, nannte Bätzing den assistierten Suizid und den Schwangerenkonflikt. Außerdem kündigte er für das Frühjahr ein Papier zu Christen und Muslimen an.

Limburger Dom (shutterstock)

Mit Blick auf Spaltungen in der Gesellschaft sagte Bätzing einen Tag vor Heiligabend, dass die Kirche dagegen das Evangelium verkünden könne. Denn es wolle die Menschen sammeln und nicht spalten. Das zu Ende gehende Jahr 2025 sei eines mit "großen Ambivalenzen". Der Bischof nannte die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen sowie in vielen anderen Ländern weltweit. Zugleich gebe es aber auch "große Hoffnungen", dass sich etwas für die Ukraine bewege.

Lob für den Papst

Auch spürten die Menschen, dass es Solidarität brauche. In dem Zusammenhang verwies Bätzing auf das Heilige Jahr in Rom mit seinem Motto "Pilger der Hoffnung", das ebenfalls zu Ende geht. 

Der Vorsitzende der katholischen Bischofskonferenz würdigte den in diesem Jahr gewählten Papst Leo XIV. Er habe eine zurückhaltende Art, gehe auf Menschen zu und habe die Themen Frieden und Armut. Damit setze er Akzente, die für sehr viele Menschen anknüpfungsfähig seien.

Deutsche Bischofskonferenz

Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss der katholischen Bischöfe in Deutschland. Sie leiten als Ortsbischöfe eines der 27 Bistümer oder unterstützen als Weihbischöfe. Insgesamt gehören ihr derzeit (Oktober 2025) 61 Mitglieder an.

Ebenfalls zur Konferenz gehören - auch wenn sie nicht Bischöfe sind - Diözesanadministratoren, die ein Bistum nach Rücktritt oder Tod eines Ortsbischofs übergangsweise verwalten.

Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo der Deutschen Bischofskonferenz auf einem Schild neben dem Eingang zum Sekretariat der DBK / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA