Betroffenenbeirat Freiburg kritisiert Umgang mit Opfern 

Falscher Schutz von Tätern und Institution

Der Betroffenenbeirat im Erzbistum Freiburg hat die Leitungsverantwortlichen in der katholischen Kirche kritisiert, zu wenig für Opfer von Missbrauch und sexualisierter Gewalt zu tun.

Im Juli 2021 wurde in der Erzdiözese Freiburg der Betroffenenbeirat konstituiert (shutterstock)
Im Juli 2021 wurde in der Erzdiözese Freiburg der Betroffenenbeirat konstituiert / ( shutterstock )

Das Gutachten zu Missbrauch und Vertuschung im Erzbistum München-Freising zeige, dass "Betroffene bis heute nicht angemessen gesehen, gehört, beteiligt und entschädigt" werden, erklärte der Beirat in Freiburg.

"Wieder einmal wurde deutlich, dass den Kirchenverantwortlichen ein Priester, der Kinder vergewaltigt, sexuell missbraucht, penetriert, geschlagen und eine Kinderseele zerstört hat, wichtiger ist als ein Kind." Den Verantwortlichen sei es nur um "Täterschutz" und "Institutionenschutz" gegangen.

Studie für die Erzdiözese Freiburg steht noch aus

Der Beirat betonte, auch im Erzbistum Freiburg warteten Betroffene auf die Veröffentlichung einer umfassenden Studie. Der Beirat rief den früheren Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch auf, einzugestehen, dass in der Diözese "über Jahrzehnte weggeschaut, vertuscht und den Opfern nicht geglaubt wurde".

Erzbistum Freiburg in Zahlen

Das Erzbistum Freiburg ist eines der größten der 27 deutschen Bistümer. Es erstreckt sich über 16.300 Quadratkilometer. Dazu gehören Schwarzwald, Bodensee und Hochrhein, Oberrheinische Tiefebene, Odenwald, die Region Hohenzollern und Taubertal. Zusammen mit der Nachbardiözese Rottenburg-Stuttgart deckt es das Gebiet des Bundeslandes Baden-Württemberg ab.

Im Bistum arbeiten knapp 400 Priester und 600 weitere hauptamtliche Seelsorger: Gemeindereferenten, Pastoralreferenten, Diakone. Hinzu kommen ehrenamtlich Engagierte.

Freiburger Münster / © FooTToo (shutterstock)
Quelle:
KNA