Betroffene sexualisierter Gewalt gründen Netzwerk

Aktionen zur Vernetzung

Am Dienstag wollen Betroffene sexualisierter Gewalt ein bundesweites Netzwerk gründen. Das Netzwerk "Aus unserer Sicht" soll Plattform und öffentliche Stimme von und für Betroffene sein. Hinter der Plattform steht ein Trägerverein.

Leere Stühle in einer Kirche / © Massimiliano Papadia (shutterstock)
Leere Stühle in einer Kirche / © Massimiliano Papadia ( shutterstock )

Als ein unabhängiger Verein soll das Netzwerk "Aus unserer Sicht" demnach mit regelmäßigen Aktionen die Vernetzung Betroffener fördern. Dazu gehören bundesweite und internationale Kongresse, regionale Tagungen, Qualifizierungsmodule und kleinere Austauschformate. Kerngruppe sind demnach sechs Betroffene sowie Mitarbeiter des Trägervereins N.I.N.A.

Screenshot der Internetpräsenz des Netzwerks Aus unserer Sicht von Betroffenen für Betroffene
von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend (DR)
Screenshot der Internetpräsenz des Netzwerks Aus unserer Sicht von Betroffenen für Betroffene von sexualisierter Gewalt in Kindheit und Jugend / ( DR )

N.I.N.A. steht für Nationale Infoline, Netzwerk und Anlaufstelle zu sexualisierter Gewalt an Mädchen und Jungen. Der Verein setzt sich nach eigenen Angaben seit 2005 dafür ein, den Schutz von Mädchen und Jungen zu verbessern. Seit Mai 2014 hat er die Trägerschaft und fachliche Leitung vom bundesweiten Hilfe-Telefon Sexueller Missbrauch übernommen.

Zur Kerngruppe gehören unter anderem Renate Bühn und Tamara Luding, die beide dem bundesweiten Betroffenenrat angehören, sowie Ingo Fock, der 2003 den Verein gegen Missbrauch gründete.

Staat muss Aufarbeitung von Missbrauch in Kirche übernehmen

Die SPD-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag will bei der Missbrauchsaufarbeitung der Kirche den Staat stärker in die Pflicht nehmen. "Die Verantwortlichen in der Kirche haben es aus eigener Kraft nicht geschafft, die Missbrauchsfälle in ihren Reihen so aufzuklären, wie es aus Sicht der Opfer und der Öffentlichkeit angemessen gewesen wäre", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Antrag, der der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) vorliegt. "Deshalb muss der Staat im Sinne seines partnerschaftlichen Verhältnisses zur Kirche diese Verantwortung jetzt übernehmen."

Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild Missbrauch / © Harald Oppitz ( KNA )
Quelle:
KNA