Berufungsprozess um vatikanischen Immobilienskandal hat begonnen

Auch Kardinal Becciu geht in Revision

Bei einem Immobiliendeal in London hat der Vatikan vor Jahren über 100 Millionen Euro verloren. Weil manches nicht mit rechten Dingen zuging, wurden mehrere Beteiligte wegen Betrugs verurteilt. Nun gehen sie in Berufung.

 (DR)

Im Vatikan hat am Montag ein Berufungsverfahren im sogenannten Londoner Immobilienskandal des Vatikans begonnen. Die Revision hatte unter anderen der italienische Kurienkardinal Angelo Becciu angestrengt. 

Kardinal Giovanni Angelo Becciu / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Giovanni Angelo Becciu / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Er war 2023 in erster Instanz wegen Betrugs und Unterschlagung zu fünfeinhalb Jahren Haft und zu einer Geldstrafe verurteilt worden, hatte aber stets seine Unschuld beteuert.

In erster Instanz verurteilt

Auch andere an dem Deal beteiligte Personen wurden damals in erster Instanz vom Vatikangericht verurteilt. In der Sache ging es um eine missglückte Immobilieninvestition in London in den 2010er Jahren, in deren Verlauf der Heilige Stuhl mehr als 100 Millionen Euro verlor.

London vor der Corona-Pandemie / © LiTsai (shutterstock)
London vor der Corona-Pandemie / © LiTsai ( shutterstock )
Alltag in London

Anwälte der Verurteilten warfen dem damaligen Papst Franziskus vor, eigenmächtig in den Prozess eingegriffen und Regeln im laufenden Verfahren geändert zu haben; dies widerspreche rechtsstaatlichen Grundsätzen. Beobachter rechnen mit einem langwierigen Verfahren, das frühestens 2026 zum Abschluss kommt.

Quelle:
KNA