Berliner Religionsunterricht soll ordentliches Fach werden

Nicht mehr freiwillig

Bislang ist in Berlin der Religionsunterricht im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern kein ordentliches Schulfach. Das soll sich offenbar mit der neuen Landesregierung aus CDU und SPD ändern.

Symbolbild Religionsunterricht.  / © Chinnapong (shutterstock)
Symbolbild Religionsunterricht. / © Chinnapong ( shutterstock )

Der "Tagesspiegel" (Freitag) berichtet unter Berufung auf ein ihm vorliegendes Papier der Koalitionsverhandlungen,
dass Religion erstmals ab Klasse 7 ordentliches Schulfach werden soll.

Könnte Wahlpflichtfach werden

In einem neuen, zusätzlichen Wahlpflichtbereich sollen demnach Schülerinnen und Schüler entscheiden können, ob sie Religion, Lebenskunde oder ein überkonfessionelles Angebot besuchen möchten. Die Schulen könnten es aber auch als einstündigen Projektunterricht anbieten. Daneben bleibe Ethik weiter als Pflichtfach erhalten. Ihre Verhandlungen zu Bildung wollen CDU und SPD an diesem Freitag abschließen.

Bisher freiwillig

An Berliner Schulen ist der Unterricht der Religionsgemeinschaften ebenso wie die Lebenskunde des Humanistischen Verbandes im Unterschied zum staatlichen Ethikunterricht kein ordentliches Schulfach, sondern ein freiwilliges Angebot in alleiniger Verantwortung der Träger. Eine Bürgerinitiative "Pro Reli" setzte sich seinerzeit für einen Wahlpflichtbereich ein, bei dem sich die Schüler zwischen gleichrangigen Fächern Ethik und Religion entscheiden müssen. Ein Volksentscheid 2009 bestätigte jedoch den bestehenden Status.

Weitere Ideen der Landesregierung

Das 14-seitige Papier sieht überdies eine bessere Förderung der Freien Schulen vor: Sie sollen künftig nicht mehr bis zu fünf, sondern nur noch zwei Jahre auf staatliche Zuschüsse warten müssen. Zudem soll es zusätzliche Zuwendungen geben. Ferner sollen die Kitas stärker gefördert und entlastet werden. Für Gymnasiasten könnten die Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss (MSA) wegfallen und das Probejahr an Gymnasien könnte durch etwa eine Aufnahmeprüfung ersetzt werden.

Voraussetzung für die Umsetzung sind, dass die erzielte Einigung bei den Schlussverhandlungen der neuen Landesregierung Bestand hat und die SPD-Basis der Koalition überhaupt zustimmt.

Quelle:
KNA