Beobachter mit Verlauf der Wahlen im Kongo zufrieden

Demokratische Hoffnungen

Internationale Beobachter und die katholische Kirche haben sich zufrieden über die Wahlen vom Sonntag im Kongo geäußert. Die Stimmabgabe sei abgesehen von kleineren Unregelmäßigkeiten allgemein friedlich und geordnet verlaufen, erklärte das Carter-Zentrum mit Sitz in Atlanta in einer ersten Bewertung.

 (DR)

Internationale Beobachter und die katholische Kirche haben sich zufrieden über die Wahlen vom Sonntag im Kongo geäußert. Die Stimmabgabe sei abgesehen von kleineren Unregelmäßigkeiten allgemein friedlich und geordnet verlaufen, erklärte das Carter-Zentrum mit Sitz in Atlanta in einer ersten Bewertung. Präsidentschaftskandidat Azarias Ruberwa hatte Stimmenfälschungen in einigen Gebieten beklagt und eine Wiederholung gefordert.

Auch katholische Bischofskonferenz erfreut
Nach Darstellung des Carter-Zentrum wurden an Wählerlisten in letzter Minute Änderungen vorgenommen, deren Folgen noch nicht absehbar seien. Der Wahl- und Auszählungsprozess werde weiter beobachtet. Das Zentrum des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter hat 58 Wahlbeobachter in den Kongo entsandt.

Die katholische Bischofskonferenz äußerte sich ebenfalls erfreut darüber, dass die Wahlen ruhig und ohne größere Zwischenfälle verliefen und die Beteiligung hoch war. Damit ernte die Kirche die Früchte nach drei Jahren Bildung in Staatsbürgerkunde, erklärten die Bischöfe. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Laurent Monsengwo, hatte kurz vor dem Wahltag zur Teilnahme aufgerufen. Die Kirchen setzten den Angaben zufolge 30.000 Wahlbeobachter von sieben verschienen Konfessionen ein.

Besorgnis über Verhalten der Medien
Die ersten freien Parlaments- und Präsidentenwahlen im Kongo seit mehr als 40 Jahren gelten als Meilenstein im Friedensprozess nach langen Jahren der Diktatur und des Krieges. Um die Präsidentschaft bewarben sich 33 Kandidaten, darunter Amtsinhaber Joseph Kabila, der als Favorit gilt. Rund 90 Prozent der 62 Millionen Kongolesen sind Christen. Die Katholiken stellen 51 Prozent, die Protestanten 29 Prozent. Weitere zehn Prozent gehören zu afrikanischen Kirchen.

Die Wahlbehörde äußerte sich unterdessen besorgt über das Verhalten der Medien. Einige Zeitungen haben bereits Kabila zum Wahlsieger erklärt, andere Vizepräsident Jean-Pierre Bemba. Die Wahlbehörde will ein vorläufiges Endergebnis bis spätestens 20. August bekanntgeben. Teilergebnisse sollen nicht veröffentlicht werden, um Unruhen zu verhindern.

Die europäischen Truppen im Kongo wollen unterdessen ihre Präsenz während der Stimmauszählung nach den Wahlen landesweit erhöhen. "Wir werden überall im Kongo in unserem Mandatsgebiet präsent sein", sagte der deutsche Befehlshaber der Eufor-Truppen, Generalleutnant Karlheinz Viereck.

Dabei werde sich die Bundeswehr auf Aufgaben in der Hauptstadt Kinshasa beschränken, während andere Eufor-Einheiten im ganzen Kongo mit Ausnahme der nicht zum Mandat gehörenden Ostprovinzen aktiv werden sollen, betonte er. Die Wahlen bilanzierte Viereck positiv. Die Eufor-Truppen seien nicht benötigt worden und nicht zum Einsatz gekommen. - Nach den ersten demokratischen Wahlen seit dem Bürgerkrieg rechnen viele Beobachter mit Spannungen oder Auseinandersetzungen während der mehrwöchigen Stimmauszählungen.
(KNA, epd, dr)